Ennepetal. . Volker Rauleff, politisch und gesellschaftlich auf vielfältige Weise maßgeblich in Ennepetal aktiv, hat das Bundesverdienstkreuz erhalten.
Volker Rauleff war sichtlich gerührt, als er an das Rednerpult im Sitzungssaal des Kreishauses trat, um sich für die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (wir berichteten) zu bedanken. Seine humorvolle Art und die Gabe, immer einen lockeren Spruch zu bringen, ließ er trotzdem durchblitzen, als er in Richtung des Landrats Olaf Schade sagte: „Bestell’ dem Bundespräsidenten, wenn Du ihn siehst, bitte einen schönen Gruß von mir.“ Gelächter und Applaus für einen Mann der seit 50 Jahren Außergewöhnliches für die Stadt Ennepetal leistet.
Seine Liebe heißt TuS Haspetal
So kennen sich Rauleff und Schade als langjährige SPD-Parteigenossen ebenfalls schon seit Jahrzehnten, was auch dem Landrat als Laudator ein Novum bescherte: „Du bist der Erste, den ich in einer solchen Rede nicht sieze. Das käme mir extrem komisch vor“, begann der Landrat, bevor er auf Rauleffs Leistungen einging. Jede Funktion und jedes Amt aufzuführen ersparte Schade sich jedoch. „Das sind allein aus der SPD und der IG Metall mehrere DIN-A-4-Seiten.“
So versteifte sich der Landrat auf die Stationen des Tausendsassas, die in seiner Vita die vielen anderen Dinge noch einmal überstrahlen. Da fällt zunächst sein Engagement bei den Sozialdemokraten auf, denen er 1969 beitrat. Zehn Jahre nach seinem Eintritt war der heute 68-Jährige erstmals in den Ennepetaler Stadtrat gewählt worden, weitere 15 Jahre später übernahm er den Fraktionsvorsitz. Angetrieben vom Wertekanon aus Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität meistert Rauleff diese Herausforderungen nach wie vor mit Bravur. Dazu zählte unter anderen das Zusammenführen der Ortsvereine Milspe und Voerde sowie Rüggeberg und Königsfeld zum SPD-Ortsverein Ennepetal. Hier war Rauleff von 2000 bis 2006 Vorsitzender. „Verdienste und Leistungen, die die Sozialdemokraten 2014 mit der Vergabe der Ehrenmitgliedschaft würdigten“, berichtete der Landrat.
Seine zweite große Liebe gehört dem TuS Haspetal, dessen Vorsitz er seit 1991 für 25 Jahre inne hatte. „Er plant sogar seine Urlaube nach den Veranstaltungen des Vereins. Statt Geschenken bittet er zu seinen Geburtstagen um Spenden für die Jugendabteilung“, berichtete Olaf Schade. Streng genommen erhielt Volker Rauleff den Ennepetaler Friedenspreis gleich zweimal. Das erste mal Mitbegründer und Motor der Nachbarschaftsinitiative „Voerder helfen Voerdern“ im Jahr 2012. Drei Jahre später wurde ihm diese Ehre für sein Engagement zu Teil, das er an den Tag legte, als 119 Roma über Nacht nach Hasperbach zogen. Er warb in der Nachbarschaft für Akzeptanz, suchte den Kontakt zu den Roma, und als sich Probleme hinsichtlich Hygiene und Kriminalität ergaben, vermittelte er mit viel Fingerspitzengefühl.
Großer Dank an Ehefrau Ingrid
Volker Rauleff ist ein Mensch mit Ecken und Kanten, aber einer, der auf Lösungen zusteuert. Um so mehr freut es ihn, dass Alt-Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen und die ehemalige Bürgermeisteramtsleiterin Anke Velten-Franke die Vergabe des Bundesverdienstkreuzes an ihn maßgeblich vortrieben. „Ich habe mich immer auf politischer Ebene streiten können und anschließend sind wir zusammen ein Bier trinken gegangen“, sagte Rauleff während seiner Dankesworte und betonte wie stolz er auf die Wertschätzung von dieser Seite sei.
Ganz vorne auf der Dankesliste stand seine Familie und da Ehefrau Ingrid. „Ich bin jetzt auch überrascht, was ich alles so gemacht habe. Ohne Dich wäre das niemals möglich gewesen. So eine Auszeichnung bekommt man niemals allein. Ich würde Euch gern allen Stückchen davon abschneiden“, sagte Volker Rauleff abschließend.
INFO:
Zahlreiche Freunde, langjährige Wegbegleiter und Familienmitglieder Volker Rauleffs waren zur Verleihung in das Schwelmer Kreishaus gekommen.
Nachdem dort angestoßen wurde, feierte der Geehrte noch in den Räumen seine TuS Haspetal mit den Gästen.