Schwelm. . Wo führen in Zukunft die Verkehrsströme her und wieviel Parkplätze soll es geben? Antworten unter anderem darauf soll ein neues Konzept bringen.
Nachdem feststeht, dass auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei das Rathaus einschließlich Ladenzeile hinkommt und an der Römerstraße ein Kulturzentrum für städtische Musikschule, Stadtbücherei und Volkshochschule gebaut wird, kann die Stadt Schwelm nun endlich beim neuen Entwicklungskonzept für die Innenstadt loslegen.
Der Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung hat in seiner jüngsten Sitzung die Verwaltung bevollmächtigt, ein Konzept erstellen zu lassen, dass Basis sein wird für wichtige künftige Entscheidungen im Zusammenhang mit der Innenstadt-Entwicklung. ISEK lautet der Arbeitstitel dafür, was für „Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept“ steht.
ISEK folgt auf StEK
ISEK folgt auf StEK, dem Städtebaulichen Entwicklungskonzept aus dem Jahr 2009, und nötig ist es, weil sich seitdem viel getan hat beziehungsweise in absehbarer Zukunft viele Dinge geplant sind. Stichwort: „Neue Mitte“. Neben dem Bau des Rathauses und Kulturzentrums wird sich beispielsweise auch am Schwelm-Center einiges tun, und die Fußgängerzone soll deutlich attraktiver werden. „Um diese Herausforderungen aufeinander abzustimmen und entsprechende Lösungsansätze zu entwickeln, bedarf es eines Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes“, machte die Verwaltung in ihrer Vorlage deutlich. Gleichzeitig ist das Konzept Voraussetzung dafür, dass Fördermittel aus dem Topf der Städtebauförderung angezapft werden können. „Wir müssen uns jetzt daran machen, damit die Fördermittel ab 2020 auch fließen“, erklärte Beigeordneter Ralf Schweinsberg. Dies habe ihm auch Landesministerin Ina Scharrenbach beim Besuch in Düsseldorf noch einmal gesagt.
Die Politik hat die Verwaltung unter anderem bevollmächtigt, ein externes Planungsbüro mit der ISEK-Aufstellung zu beauftragen. Bei der Auswahl werden Ausschuss-Vorsitzender Peter Schier sowie dessen Stellvertreter Hans-Otto Lusebrink (CDU) und Jörg Pfeffer (FDP) mitwirken. Die Verwaltung hat eine Vorauswahl von sieben Planungsbüros bereits getroffen.
Ein Schwerpunkt des neuen Entwicklungskonzepts wird das Thema Verkehr sein, und damit die Frage: Wie werden in Zukunft die Verkehrsströme durch die City gelenkt und wieviel Parkraum ist in der Innenstadt überhaupt nötig? Diese Frage wird insbesondere im Zusammenhang mit dem Rathaus-Neubau aktuell heiß diskutiert.
In der Verwaltungsvorlage heißt es dazu: „Der Stellplatzbedarf soll dabei vorwiegend durch Integration und Entwicklung vorhandener und gegebenenfalls neuer Stellplätze/Stellplatzanlagen in den Randlagen der Innenstadt/Kernstadt gedeckt werden“. Gemeint sind die bestehenden Parkhäusern „Schwelm-Center“, „Mühlenteichplatz“ und „Gerichtsstraße“, wobei der Bau eines Parkhauses in Bahnhofsnähe als Option mit untersucht werden soll.
Die Verwaltung betonte im Ausschuss, dass die Vorlage den aktuellen Diskussionsstand der Politik im Arbeitskreis Zentralisierung widerspiegele. Dieser beinhaltet auch, den Bau einer 80 Stellplätze umfassenden Tiefgarage am neuen Rathaus „im Lichte eines ganzheitlichen Verkehrskonzepts weiter zu erörtern“.
Dem Planungsbüro kommt dabei die besondere Aufgabe zu, alle Vorstellungen und Wünsche auch vor dem Hintergrund technologischer Veränderungen (Stichwort E-Mobilität und autonomes Fahren) und einer neuen Stellplatz-Verordnung zu beleuchten. Möglicherweise müssen in Zukunft bei Neubauten weniger Stellplätze nachgewiesen werden als bisher. Andererseits wird gerade der Einzelhandel weiter großes Interesse an ausreichend Parkflächen in unmittelbarer Nähe haben. Auch dies gilt es zu berücksichtigen.