Schwelm. . Journalist Aljoscha Kertesz aus Schwelm hat für sein neues Buch mit aktuellen und früheren Minister sowie herausragenden Politiker gesprochen.

Bei jeder Bundestagswahl wird mehr als ein Drittel der Abgeordneten ausgetauscht. Sie ist so Symbol für Abschied und Neuanfang. In diesem Jahr verzichteten auffällig viele Politiker aus der ersten Reihe auf eine erneute Kandidatur. Abgeordnete, die über Jahrzehnte die deutsche Politik geprägt haben.

Aktuelle und ehemalige Minister und Staatssekretäre sowie herausragende Politiker kommen in elf Gesprächen mit dem Journalisten Aljoscha Kertesz aus Schwelm zu Wort. Sie beleuchten die deutsche Politik der vergangenen drei Jahrzehnte, in denen erst Helmut Kohl, dann Gerhard Schröder und nun Angela Merkel an der Spitze der Bundesregierung wirkten. Gleichzeitig skizzieren sie aktuelle Herausforderungen der deutschen Politik und gewähren Einblicke in ihre Pläne für die Zeit nach der Zeit im Bundestag.

Hochkarätige Gesprächspartner

Die Gesprächspartner sind: Jan van Aken (Die Linke), Wolfgang Bosbach (CDU), Edelgard Bulmahn (SPD), Gernot Erler (SPD), Gerda Hasselfeldt (CSU), Franz-Josef Jung (CDU), Tom Koenigs (Bündnis 90 / Die Grünen), Heinz Riesenhuber (CDU), Kristina Schröder (CDU), Johannes Singhammer (CSU) und Brigitte Zypries (SPD).

So verschieden die Polit-Pensionäre sind, so unterschiedlich sind die Themen, die in diesem kurzweiligen Interviewband angesprochen werden. Das Vorwort stammt vom ehemaligen Bundestagspräsidenten Norbert Lammert, zudem runden beispielsweise Statements der Bundestagsabgeordneten Renate Künast, Cem Özdemir, Claudia Roth, Ulla Schmidt und Arnold Vaatz die jeweiligen Interviews ab.

Ein Jahr von der Idee bis zum Buch

Ein Jahr lang hat es von der ersten Recherche bis zum Erscheinen des Buches gedauert. Am Anfang stand eine Liste mit 100 Abgeordneten, die nicht erneut für das Bundesparlament kandidieren wollten. Von denen hatte Kertesz ursprünglich 18 kontaktiert, 15 erklärten sich bereit, für ein einstündiges persönliches Gespräch zur Verfügung zu stehen. Letztlich fanden zwischen April und Juli dieses Jahres elf Gespräche in Berlin, Hannover, Frankfurt und Wiesbaden statt.

„Bei der Auswahl hatte ich strikt auf eine Zusammensetzung geachtet, die die damaligen Kräfteverhältnisse im Bundestag und einen gewissen Regionalproporz berücksichtigten“, sagte Kertesz. Zudem sollte es sich bei den Gesprächspartnern um Politiker aus der ersten Reihe im Parlament oder ihrer Partei handeln. Letztlich wurden es überdurchschnittlich viele Abgeordnete aus Hessen, und im Verhältnis zu viele Unionspolitiker. „Gerne hätte ich noch Marieluise Beck von den Grünen und Peer Steinbrück von der SPD dabei gehabt, doch leider gab es Absagen“, sagte der Autor.

Nach den Interviews hatte der Schwelmer je einen Abgeordneten der gleichen Partei und einen aus einer anderen Partei kontaktiert, und um ein kurzes Statement zu den Gesprächspartnern gebeten. So runden Zitate von beispielsweise Cem Özdemir und Claudia Roth die einzelnen Gespräche ab.