Schwelm. . Kreißsäle Ende März komplett saniert. Geburtshilfe im Helios ist gesichert.
Die Nachricht, dass die Geburtshilfe im Evangelischen Krankenhaus Haspe zum 31. März kommenden Jahres geschlossen wird, sorgte auch im Schwelmer Helios-Klinikum für eine große Überraschung. Klar ist: Dies wird insbesondere für die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe um Chefarzt Dr. Andreas Leven deutliche Auswirkungen haben, denn aus Schwelm, Ennepetal und Gevelsberg sind viele Frauen bislang zur Entbindung ins Mops-Krankenhaus gefahren.
750 Geburten im Jahr 2016
„Ich stehe in enger Abstimmung mit meinem Hagener Kollegen Dr. Jacek Kociszewski“, sagt Dr. Leven auf Nachfrage dieser Zeitung. Er habe dem Leiter der Mops-Geburtshilfe bereits zugesichert, dass „jeder selbstverständlich zu uns geschickt werden kann.“ Seit Langem sei generell zu beobachten, dass die jungen Eltern vermehrt ihren Nachwuchs in den Krankenhäusern zur Welt bringen, die – wie das Krankenhaus am Martfeld – über eine integrierte Kinderklinik verfügen. Die fehlt in Hagen.
Sind im Mops im vergangenen Jahr etwa 600 Kinder zur Welt gekommen, waren es in Schwelm ungefähr 750. Die kritische Grenze zum wirtschaftlichen Betrieb liegt laut Dr. Andreas Leven bei 700 Geburten pro Jahr. Er rechnet nun mit einem sprunghaften Anstieg der Geburten in Schwelm spätestens ab dem Tag, an dem die Geburtshilfe in Haspe schließt. „Die Kapazitäten sind bei uns vorhanden“, teilt der Chefarzt mit.
Zudem passe es hervorragend, dass Ende März 2018 die Schwelmer Kreißsäle komplett saniert sein sollen. „Wir liegen hervorragend im Zeitplan und werden dann ein topmodernes, sehr freundliches und großzügiges Ambiente anbieten“, sagt Dr. Leven, der betont, dass es für die Geburtshilfe in Schwelm keinerlei Schließungspläne im Helios-Konzern gebe. „Wir bewegen uns von den Zahlen im mittleren, oberen Drittel. Die Station ist gesichert.“
Helios sucht Hebammen
Dennoch werde es auch für die Schwelmer immer schwerer, die Hebammen-Stellen zu besetzen. „Würde sich eine Hebamme aus dem Hasper Krankenhaus bei uns bewerben, würde wir sie auf keinen Fall sofort abweisen.“ Denn: Für die angenommenen steigenden Geburtenzahlen spätestes ab Ende März muss natürlich auch das Personal zur Verfügung stehen.