Gevelsberg. . Islamwissenschaftlerin Rabeya Müller Gast im Frauencafé Gevelsberg.
Feminismus im Islam. „Passt das überhaupt zusammen?“, fragt das Frauencafé Gevelsberg und hat im Rahmen der Aktionswoche für Zivilcourage und gegen Rechte Gewalt Rabeya Müller eingeladen. Für die Islamwissenschaftlerin steht fest: „Der Koran ist in seinem Innersten Verständnis eine Schrift, die die Gleichheit der Menschen betont.“
Gast im Frauencafé
Das Problem sei, dass der Koran seit vielen Jahren patriarchisch ausgelegt sei. Rabeya Müller weiß aber auch, dass es schon länger Bestrebenungen gebe, dies zu ändern. In Deutschland noch eher weniger, international dafür um so mehr, erklärt sie. Rabeya Müller hat lange Zeit das Institut für interreligiöse Pädagogik und Didaktik in Köln geleitet. Derzeit arbeitet sie als Bildungsreferentin beim Zentrum für Islamische Frauenforschung und Frauenförderung und engagiert sich ehrenamtlich als Imamin in der Muslimischen Gemeinde Rheinland. Am Dienstag war sie Gast im Frauencafé auf Einladung der Gleichstellungsstelle und des Islamischen Bundes Ennepe-Ruhr.
Die Gleichstellungsbeauftragte und Leiterin des Frauencafés Christel Hofschröer betont, dass das Frauencafé eine Plattform sei, die für die Vielfalt und den interreligiösen Dialog stehe. Die Frage, wie Feminismus und Islam zusammenpassen, beschäftigte viele und sei ein wichtiges Thema.
Seit der Oberstufe ist Rabeya Müller Feministin, und seit sie zum Islam konvertiert sei, habe sie zu keinem Zeitpunkt einen Widerspruch gesehen, erklärt sie den Gästen im Bürgerhaus Alte Johanneskirche.
Vorurteile, veraltete Ansichten, fehlende Offenheit: Rabeya Müller setzt sich schon lange für Geschlechtergerechtigkeit und für eine bessere Integration von Muslimen ein. Im Frauencafé jedenfalls stieß sie nur auf offene Ohren.