Gevelsberg. . Aktuell läuft in der Halle an der Mühlenstraße in Gevelsberg der größte Umbau der 21-jährigen Firmengeschichte – ein Kraftakt für das ganze Team.

  • Gevelsberger Kartbahn ändert aktuell die Streckenführung und verlegt erstmal auch die Boxengasse.
  • Inhaber Marco Neubauer: „Es deutet vieles auf einen Knaller-Kurs hin.“
  • Bald soll auch die Kartflotte ausgetauscht werden.

Die Motoren sind für eine Woche verstummt, und dort, wo sich bis Sonntagabend Hobbyfahrer und Profis erbitterte Kämpfe auf der Piste lieferten, herrscht nun ein fast schon hektisches Gewusel. Die Gevelsberger Kartbahn „Cool Runners“ hat den größten Umbau in ihrer mittlerweile 21-jährigen Geschichte gestartet. Inhaber Marco Neubauer und Gesellschafter Torsten Krügell haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Am Freitag sollen die ersten Rennen wieder laufen.

Das Team der Kartbahn ordnet ungefähr 2500 Reifen für die Streckenbegrenzung neu an – ein aufwendiger Job.
Das Team der Kartbahn ordnet ungefähr 2500 Reifen für die Streckenbegrenzung neu an – ein aufwendiger Job. © Stefan Scherer

Herzstück der Arbeiten ist die neue Streckenführung. „Wir haben zehnmal seit unserer Eröffnung umgebaut, damit wir den Fahrern immer wieder etwas Neues bieten können“, sagt Marco Neubauer. Darunter waren einige Pisten, die für Begeisterung sorgten, einmal auch ein Flop, aber so radikal wie jetzt ist das Team noch nie zu Werke gegangen. „Wir verlegen sogar die Boxengasse“, sagt Neubauer.

Vom Kind bis zum WM-Teilnehmer

Die war vom Eröffnungstag im Jahr 1996 an vom Eingang aus gesehen auf der rechten Seite. Nun kommt sie direkt vor das Bistro. So sind Fahrer und Zuschauer noch näher beisammen, was die familiäre Atmosphäre der vergleichsweise kleinen Kartbahn weiter steigern soll. Das neue Design und dessen Umsetzung sind keine leichten Aufgaben. Torsten Krügell zeichnet dafür verantwortlich, hat die neue Streckenführung am Reißbrett und später maßstabsgetreu auf dem Computer erstellt.

Millimeterarbeit: Torsten Krügell vermisst die neue Streckenführung.
Millimeterarbeit: Torsten Krügell vermisst die neue Streckenführung. © Stefan Scherer

„Wir müssen einen möglichst großen Spagat schaffen“, sagt Marco Neubauer, denn vom Profi wie Dennis Höller, der sich hier auf die Weltmeisterschaft vorbereitet, bis hin zum Kind, das das erste Mal in seinem Leben Gas und Bremse bedient, muss die Strecke allen gerecht werden. „Sie muss allen Spaß machen, einen gewissen technischen Anspruch an die Fahrer stellen, darf aber gleichzeitig an keiner Stelle ein Sicherheitsrisiko darstellen“, erläutert Torsten Krügell, der bis auf die beiden ersten Kurse sämtliche Streckenführungen von „Cool Runners“ in der Vergangenheit designed hat.

Fast gleiche Preise seit 1996

Auf sein aktuelles Werk sind er und Marco Neubauer besonders stolz. „Sicher können wir erst sein, wenn wir mal gefahren sind, aber das riecht nach einem Knaller“, sagt Marco Neubauer. So optimal hätten sie die 3600 Quadratmeter, die für den Kurs zur Verfügung stehen, bislang noch nie ausgenutzt. „Wir haben eine tolle Mischung aus langen Geraden, engen Schikanen und kurvigen Vollgaspassagen“, erläutert Torsten Krügell. Er rechnet damit, dass die Fahrer im Durchschnitt etwas länger auf der knapp 400 Meter langen Rennpiste unterwegs sein werden als bislang. „Wer 30 Sekunden unterbietet, wird wohl schon recht gut unterwegs sein“, sagen die beiden unisono.

Die Kart-Flotte hat nun noch bis Freitag Pause.
Die Kart-Flotte hat nun noch bis Freitag Pause. © Stefan Scherer

Im Vergleich zur Konkurrenz in der weiteren Region ist die Gevelsberger Indoor-Karbahn recht klein, was Marco Neubauer aber auch als großen Vorteil sieht: „Hier stellen sich auch schneller Erfolgserlebnisse ein, weil die Fahrer in der gleichen Zeit mehr Runden schaffen.“ Er wird nach dem Umbau Zeiten und Preise anpassen. „Einiges wird günstiger, anderes teurer.“ Im Schnitt gelte weiterhin, dass die Minute Fahrzeit etwa einen Euro kostet. Zum Vergleich: Vor 21 Jahren kosteten zehn Minuten 20 Mark. „Wir sind also kaum teuerer geworden, obwohl wir permanent investiert haben“, sagt der „Cool Runners“-Chef.

Neue Kartes und neue Software

Auch nach dem größten Umbau der Firmengeschichte will Marco Neubauer zeitnah weiter modernisieren. So soll im kommenden Jahr ein großer Teil der Kart-Flotte ausgetauscht werden. Außerdem wünscht er sich eine neue Software – bestenfalls inklusive größerer Bildschirme – für die Zeiterfassung und mit der Möglichkeit, neue Reglements einzuführen. Die Suche gestaltet sich jedoch schwierig.

Zunächst haben Marco Neubauer und sein Team ohnehin andere Dinge zu tun, denn es gilt, innerhalb weniger Tage einen Umbau zu stemmen, wie sie ihn bislang noch niemals in Angriff genommen haben.

INFOBOX

Neben dem großen Umbau nutzen die Kartbahnbetreiber die Zeit, in der der Regelbetrieb ruht auch dafür, zahlreiche Schönheitsreparaturen zu machen.

Im vergangenen Jahr hatte „Cool Runners“ die komplette Beleuchtung auf LED umgestellt.

Die Kundschaft aus Einzelfahrern, Gruppen, Anfängern, Profis, Kindern, Erwachsenen und Senioren ist kunterbunt gemischt.

„Wir leben hauptsächlich von Firmenevents. Die Unternehmen kommen dafür auch von weiter her nach Gevelsberg“, sagt Marco Neubauer.

www.coolrunners.de