Ennepetal. . Stadtentwicklungsausschuss beauftragt Verwaltung, das Bebauungsplanverfahren durchzuführen.
- Städtebaulicher Entwurf für mögliche Planung des Neubaugebietes Homberge vorgestellt.
- Stadtentwicklungsausschuss bringt Bebauungsplanverfahren auf den Weg.
- Vorhaben in derPolitik umstritten.
Die Planungen für das Baugebiet Homberge werden immer konkreter. Der Ausschuss für Stadtentwicklung hat mehrheitlich das Bebauungsplanverfahren auf den Weg gebracht. Grundlage dafür ist ein städtebaulicher Entwurf, der in der Sitzung vorgestellt wurde.
Die Planung
Es geht um eine Fläche von 2,8 Hektar, die größtenteils in städtischem Eigentum ist. Das Büro Pesch und Partner aus Dortmund hat in seinen Planungen dort 49 Wohneinheiten vorgesehen, 33 Einfamilien- und 16 Doppelhäusern. Wenn der Bedarf nach mehr Einfamilien- und weniger Doppelhäusern bestehe, könne die Planung aber auch verändert werden, erklärte der Diplom-Ingenieur Andreas Bachmann.
Flexibilität gebe es auch beim Zuschnitt der Grundstücke. Sie können zwischen 275 und 500 Quadratmeter und sogar größer sein, sind in Richtung Süden oder Westen ausgerichtet und sollen sich in die umgebende kleinteilige dörflich geprägte Struktur einfügen. Das Baugebiet soll offen gestaltet werden, ein enges Wegenetzsystem und einen Quartiersplatz haben, der gleichzeitig auch als Aussichtsplattform genutzt wird. Außerdem soll ein ortsrandbegleitender Weg angelegt werden, im Süden ein Regenrückhaltebecken. Die verkehrliche Anbindung erfolgt über die Rüggeberger Straße.
Eine Herausforderung sei die Topographie, erklärt Architekt Bachmann. Der Höhenunterschied beträgt 22 Meter, dieses Gefälle soll über die Grundstücke und die Gestaltung der Häuser aufgefangen werden. Zusätzlich sind 34 öffentliche Stellplätze eingeplant, rechts und links der Sammelstraße, die durch das Gebiet führt.
Reaktionen aus der Politik
Thomas Braun (FDP) äußerte Bedenken in Sachen Schmutzwasser. Stadtplaner Ulrich Höhl erklärte dazu, dass die Entwässerung über den Kanal in der Rüggeberger Straße geplant sei und dass das Wasser wohl hochgepumpt werden müsste. Konkrete Planungen gebe es noch nicht, die würden ebenso wie die Kosten erst im weiteren Verfahren ermittelt.
Jürgen Hofmann (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte, dass der Plan zwar gelungen und plausibel sei, er aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht die Notwendigkeit sehe, ein neues Baugebiet zu erschließen. Er möchte eine verstärkte Vermarktung der bestehenden Flächen. Dies betonte auch Peter Helbig von den Linken. „Wir müssen den Schwerpunkt auf die bestehenden Leerstände setzen.“ Volker Imlau (FWE) zeigte sich ebenfalls skeptisch: Etliche Fragen seien noch nicht geklärt, die Resonanz der Bevölkerung auf das Gebiet sei nicht positiv. Im Moment würde die FWE nicht zustimmen. Frank Scherie (AfD) bat darum, dass der planerische Ausgleich des Gefälles kindersicher gestaltet wird.
Elmar Herrmann (SPD) findet die Planung gelungen. „Der Charakter der Umgebung ist gut eingearbeitet“, schön sei auch die offene Bebauung. Für ihn steht fest, dass ein neues Baugebiet notwendig sei „alle Baugebiete sind fast voll“. Herrmann machte aber auch deutlich, dass das Thema in seiner Fraktion kontrovers diskutiert worden sei und nicht alle dafür stimmen würden.
Einheitlich präsentierte sich die CDU. Angelika Bremicker erklärte, dass ihre Fraktion das Projekt begrüßen und den städtebaulichen Entwurf gut finden würde. Es gebe viele Anfragen nach neuem Wohnraum. „Wir können die Leute nicht in Altbauten zwingen.“