Ennepetal. . Ein 21-Jähriger aus Ennepetal soll 2014 für den Islamischen Staat in Syrien aktiv gewesen sein. Jetzt droht ein Prozess vor dem Terror-Senat.

  • Der 21 Jahre alte Deutsche lebt seit etwa eineinhalb Jahren in Ennepetal.
  • Ihm wird die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen.
  • Laut Haftbefehl soll er im Juni und Juli 2014 als Rekrut des IS aktiv gewesen sein.

In Ennepetal ist ein 21 Jahre alter Mann von der Polizei verhaftet worden, der im Jahr 2014 für den Islamischen Staat in Syrien aktiv gewesen sein soll. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hat einen Haftbefehl erlassen. Darin wird ihm die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen.

Festgenommen wurde der Deutsche, weil er sich im Juni und im Juli 2014 in Syrien aufgehalten und dort als Rekrut des IS aktiv gewesen sein soll. Was er da genau gemacht hat, das sei kaum zu ermitteln, erklärt der Düsseldorfer Oberstaatsanwalt, da man auf Informationen von den Behörden vor Ort angewiesen sei, und das gestalte sich schwierig. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft sei die Erkenntnislage aber groß, dass er die Ideologie des IS unterstützt hat. „Es besteht dringender Tatverdacht“, so der Oberstaatsanwalt. Muhammed H. ist am Mittwoch der vergangenen Woche in seiner Wohnung in Ennepetal verhaftet worden und befindet sich jetzt in Untersuchungshaft.

Zehn Jahre als Höchststrafe

Die Anklage basiert auf den Paragrafen 129 a und b des Strafgesetzbuches, als Höchststrafe könnte der Mann zu zehn Jahre Haft verurteilt werden. Wann die Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf Terrorismus-Senat beginnt, steht noch nicht fest. Die Ermittlungen sind nämlich noch nicht abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Prozess innerhalb weniger Monate beginnt.

Seit etwa eineinhalb Jahren wohnt der Mann in Ennepetal. Dem Vernehmen nach soll er zuvor in Wuppertal gelebt haben und im Jahr 2015 seine verschleierte Frau an einer Kette durch die Wuppertaler Innenstadt geführt haben. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft bestätigte dies nicht. Es habe damals in dieser Sache kein Ermittlungsverfahren und auch keine Identifikation der Person gegeben, teilte der Oberstaatsanwalt mit.