Schwelm/Ennepe-Ruhr. . Elterngeld und Elternzeit sind aktuell die prägenden Themen, die auch bei Familien, die keine drängenden Probleme haben, Fragen aufwerfen.
- Die Pro-Familie-Beratungsstelle Ennepe-Ruhr legt ihre Jahresbilanz vor und hält Ausblick
- Die Schwelmer Beratungsstelle, zuständig für den südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis, berichtet von steigenden Fallzahlen
- Neu im Team von Pro Familia sind Anke Schindler (30) und Katrin Jung (37)
Ungewollte Schwangerschaften, verunsicherte Eltern, sexualisierte und häusliche Gewalt sind das Tagesgeschäft der Pro Familia. Die Schwelmer Beratungsstelle – zuständig für den südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis – ist gut ausgelastet, die Fallzahlen steigen. Für das laufende Jahr hat sich die Pro Familia vor allem eines ganz groß in allen Bereichen auf ihre Fahne geschrieben: Präventionsarbeit.
Familienberatung
Elterngeld und Elternzeit sind aktuell die prägenden Themen, die auch bei Familien, die keine drängenden Probleme haben, viele Fragen aufwerfen. „Jeder kann zu uns kommen und sich informieren. Wir legen großen Wert darauf, so niederschwellig wie eben möglich erreichbar zu sein“, sagt Sandra Baldschus, die die Beratungsstelle gemeinsam mit Natalie Schenk leitet. So wird es zum Elterngeld in diesem Jahr im Helios-Klinikum Schwelm am 27. April und am 12. Oktober noch zwei Informationsabende rund um diesen Themenkomplex geben.
Just gestern startete zudem das Lebensplanungsprojekt „Rund um die Zukunft“, bei dem Sexualpädagogin Annette Kriese an der Förderschule in Hiddinghausen unterwegs ist. Zwei Jugendliche werden unter anderem drei Tage für einen Babysimulator zuständig sein – inklusive wickeln und füttern.
Werdende Eltern auch auf diesem Wege möglichst früh zu erreichen, auf ihre bevorstehenden Aufgaben vorzubereiten und natürlich auf das breit gefächerte Hilfsangebot der diversen Institutionen vor Ort aufmerksam zu machen, sind die vordringlichen Ziele der Schwangerenberatung innerhalb der Pro Familia für den südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis.
Kinder- und Jugendschutz
Nachdem die Premiere des Fachtags unter dem Titel „Netzwerke als Schutz vor sexualisierter Gewalt“, den die Pro Familia gemeinsam mit der Kreispolizeibehörde und der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule in Haßlinghausen durchführte, ein voller Erfolg war, soll der Fachtag im September wiederholt werden.
Im Rahmen der Prävention wird Pro Familia noch stärker in den Schulen und Familienzentren des Kreises präsent sein. Die Beraterinnen bieten vor allem Hilfe beim Erstellen sexualpädagogischer Konzepte und Schutzkonzepte an. „Gerade bei den weiterhin hohen Fallzahlen ist Prävention enorm wichtig“, sagt Natalie Schenk und verweist darauf, dass Pädagogen oft die Sicherheit im Umgang mit kindlicher Sexualität fehle, die Grenze zwischen harmlosen Doktorspielen und ernsteren Fällen oft nicht klar sei.
Die Neuen im Team
Zeitgleich zum 1. Oktober vergangenen Jahres haben Anke Schindler (30) und Katrin Jung (37) ihren Dienst bei der Pro Familia angetreten. Anke Schindler ist Psychologin und psychologische Psychotherapeutin. Die Bochumerin arbeitete zuvor in der Wissenschaft und ist nun zuständig für die Paar- und Sexualberatung sowie für die Schwangerenkonfliktberatung.
Katrin Jung ist 37 Jahre alt und kommt aus Wuppertal. Sie arbeitete zuvor beim Landschaftsverband Rheinland in der Kinder- und Jugendpsychologie in Essen. Sie ist nun als Therapeutin in der Kinder. und Jugendschutzambulanz tätig.