Ennepetal. . Die Bürger-Energie-Genossenschaft installierte ihre 50. Photovoltaikanlage auf dem Dach eines Hauses der Baugenossenschaft „Die Voerder“.
- Die Bürger-Energie-Genossenschaft installierte ihre 50. Photovoltaikanlage
- Sie steht auf dem Dach eines Mietshauses der Baugenossenschaft „Die Voerder“ an der Bergstraße
- Die Beteiligten hoffen, dass durch Gesetzesänderungen künftig Mieter auch direkt den auf ihren Dächern erzeugten Strom nutzen können
Erst ging es bis ins oberste Stockwerk, dann über eine schmale Leiter auf das Dach. Da lag es bläulich scheinend in der Sonne, das 50. Bürgerkraftwerk der Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) Hagen/Ennepe-Ruhr auf einem Mietshaus der Baugenossenschaft „Die Voerder“ in der oberen Bergstraße.
Der Blick aus luftiger Höhe auf die Dächer der benachbarten Genossenschaftshäuser sah genau so aus: Solaranlagen, die wie Wellenbrecher die Dächer bevölkern. Seit fünf Jahren gibt es nun auf Häuser der „Voerder“ Solaranlagen als Bürgergemeinschaftsanlage, alle von der heimischen Firma BSS-Solarsysteme für die BEG errichtet. Auch Häuser der „Voerder“ an der Königsberger und an der Danziger Straße sind mit Bürgerkraftwerken bestückt. Henning Pohl, geschäftsführender Vorstand der Baugenossenschaft, sagte im Beisein seines Vorstandskollegen Achim Spannagel: „Das ist eine Erfolgsgeschichte, und sie geht weiter.“ Wie Pohl sagte, sei inzwischen eine Solarstromkapazität von 446 kWp auf den Dächern der Wohnungsbaugenossenschaft in Betrieb.
Strom für 115 Haushalte
Sie produzierten jährlich genug Strom für 115 Haushalte. Rolf Weber, Vorsitzender der in Wetter beheimateten BEG, sagte: „Wir wollen Klimaschutz anpacken und unseren Strom ohne schädliche Treibhausgase den heimischen Verbrauchern zur Verfügung stellen. Das war von Anfang an das Anliegen unserer Genossenschaft.“
Seit Mitte 2016 unterstützt die AVU finanziell die BEG. Nur so sei es möglich, weitere Solarstromanlagen auf Mietshausdächern zu ermöglich. Gerne hätte die BEG ihren solaren Strom über die AVU an die Mieter verkauft. Ein Pilotprojekt habe ergeben, dass sich dies für alle Beteiligten kaum rechne. So setzen Rolf Weber und Kai Sieverding (AVU Vertrieb) auf die Politik in Berlin, „dass nach so vielen Jahren jetzt endlich eine vernünftige, auch dem Klimaschutz zuträgliche, rechtssichere Regelung getroffen wird.“ Henning Pohl von „Die Voerder“ sagte: „Durch die Kooperation mit der Bürger-Energie-Genossenschaft fördern wir die Produktion von umweltfreundlichem Solarstrom. Schön wäre es, wenn in Zukunft unsere Mieter auch direkt den auf ihren Dächern erzeugten Strom nutzen könnten.“ AVU-Vertriebsmann Kai Sieverding meinte dazu: „Wir wollen das Thema Mieterstrom erneut aufgreifen. Durch neue gesetzliche Rahmenbedingungen hoffen wir, dass sich der Mieterstrom zukünftig für alle wirtschaftlich lohnt“. Derzeit werde der Solarstrom vom Dach, für Kai Sieverding eine „sanfte Technologie“, bei der AVU Netz GmbH eingespeist.
Erst einmal zeigten sich alle froh, dass die Bürger-Energie-Genossenschaft ihre 50. Anlage bauen konnte, auf einem Dach der „Voerder“.
INFO:
Im Netzgebiet der AVU gibt es 1546 Solaranlagen, die jährlich 13,3 Millionen kW/h Strom erzeugen (Stand Ende 2016). 218 Anlagen sind in Ennepetal. Sie produzieren 1,8 Millionen kW/h.
In Ennepetal steht die größte Anlage im AVU-Gebiet: auf dem Dach des Neubaus der Firma Febi an der Gewerbestraße.