Ennepetal. . In der Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehr Ennepetal übergab Bürgermeisterin Imke Heymann die Schlüssel für zwei neue Fahrzeuge.

  • In der Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr Ennepetal übergab Bürgermeisterin Imke Heymann die Schlüssel für zwei neue Fahrzeuge
  • Die Wehrmitglieder bedankten sich bei Politik und Verwaltung für die kontinuierliche, große Unterstützung ihrer Arbeit
  • Schriftführer Ulrich Lüdorff berichtete von insgesamt 520 Einsätzen im vergangenen Jahr

In der Geschichte der Ennepetaler Feuerwehr hat es so etwas noch nie gegeben: Fahrzeugübergabe im Saal. Rund 300 Wehrleute erlebten in der Jahresdienstbesprechung in der Aula des Reichenbach-Gymnasiums, wie Bürgermeisterin Imke Heymann im Beisein des Wehrchefs Frank Schacht „goldene Schlüssel“ übergab an den Leiter des Löschzuges 1 (Milspe-Altenvoerde), Michael Berger, und an den Rüggeberger Löschgruppenführer Daniel Koch.

Die Löschgruppe im Höhendorf erhielt ein Löschgruppenfahrzeug (LF 20-Kats), das auch für den Katastrophenschutz bundesweit eingesetzt werden soll. Die Stadt Ennepetal hat dieses Fahrzeug finanziert. Das 16 Jahre alte Bundesfahrzeug LF16 ist nun in Rüggeberg außer Dienst gestellt. Der Schlauchwagen, der ebenfalls für den überörtlichen Katastrophenschutz vorgesehen ist, ist ein vom Bund finanzierter Wagen, der jetzt in der Obhut der Ennepetaler Wehr steht und natürlich auch hier vor Ort gute Arbeit leisten soll. „Ideal für uns bei Einsätzen im ländlichen Bereich“, kommentierte Frank Schacht.

In diesem Jahr gibt es noch zwei weitere Mehrzweckfahrzeuge, die in Oberbauer und Külchen (Königsfeld) stationiert werden, außerdem ein neues Boot für Rettungseinsätze auf den Talsperren. So bekam die Bürgermeisterin viel Dank zu hören, vom Bezirksbrandmeister Udo Wiedenbeck, vom Kreisbrandmeister Rolf-Erich Rehm und natürlich vom Stadtbrandmeister. „Rat und Verwaltung der Stadt stehen zur Feuerwehr“, hieß es.

520 Einsätze im vergangenen Jahr

Lob gab es auch speziell für die Bürgermeisterin. Sie hatte nämlich eine Woche lang die Akademie für Krisen, Management und Notfallplanung in Ahrweiler besucht. Dank gab es auch für die Gäste aus der Politik, so für die Erste Bürgermeisterstellvertreterin Anita Schöneberg, für die Fraktionschefs Daniel Heymann (CDU), Rolf Hüttebräuker (Freie Wähler) und Jürgen Hofmann (Bündnis 90/Die Grünen) und natürlich an die Mitglieder des Ratsausschusses für Feuerwehr und Ordnungswesen mit Christoph Lotz (SPD) an der Spitze sowie für den für die Feuerwehr verantwortlichen Fachbereichsleiter der Stadtverwaltung, Stephan Langhard.

Was die Ennepetaler Wehr im vergangenen Jahr geleistet hat, listete Schriftführer Ulrich Lüdorff auf: 116 Menschen wurden bei Einsätzen aus gefährlichen Situationen gerettet. Insgesamt hatte die Wehr 520 Einsätze, im Vorjahr waren es 652. 58-mal rückte man bei Bränden und Explosionen aus, 341-mal gab es technische Hilfeleistungen, zum Beispiel bei Unfällen, und 29 First-Responder-Einsätze (medizinische Hilfe, bis der Rettungsdienst eintrifft). Neunmal waren die Ennepetaler Wehrleute überörtlich tätig. 83-mal gab es technische Fehlalarme, „Täuschungsalarme“ von Brandmeldeanlagen, blinde und böswillige Alarme. Immer musste die Wehr ausrücken.

Ulrich Lüdorff berichtete auch von den gesellschaftlichen Aktivitäten der Löschgruppen in den Stadtteilen, von der Jugendfeuerwehr und von der Ehrenabteilung. Der Schriftführer ging auch – wie Frank Schacht – auf die derzeitige Kampagne des Landes für die Nachwuchsgewinnung bei der Freiwilligen Feuerwehr ein, so heiße es einmal plakativ: „Gemeinsam geben wir alles, damit andere nicht alles verlieren!“ Zurzeit werde die „Bibel der Feuerwehr“ in Ennepetal neu geschrieben. Er meinte damit den Brandschutzbedarfsplan (der Gutachter war Gast der Jahresdienstbesprechung – die Red.). Lüdorff stellte fest: „Die Aus- und Fortbildungsbereitschaft zeigt wie immer ein sehr hohes Niveau.“ Ralf Schieling gab den Kassenbericht. Zum neuen Kassenprüfer wurde Thomas Schönenberg gewählt.

Ehrenamtlichen Einsatz gewürdigt

In ihrem Grußwort dankte Imke Heymann den freiwilligen Feuerwehrleuten. „Demokratie lebt vom Ehrenamt!“ sagte sie. „Sie tun den Dienst für die Allgemeinheit, wir sorgen für die technische Ausstattung!“ Stadtbrandmeister Frank Schacht, der seit zwei Jahren im Amt ist, betonte in seinem Schlusswort: „Für uns sind alle Menschen gleich. Wer Hilfe benötigt, bekommt sie!“ Dann war wieder der Musikzug der Feuerwehr unter Leitung von Peter Bremicker am Zuge. Er hatte schon zu Beginn und auch in der Jahresdienstbesprechung musiziert.

INFO:

Auch die Ehren-Stadtbrandmeister Ehrenfried Rentrop und Rainer Kartenberg nahmen teil, ebenso Vertreter der Polizei und der verschiedensten Hilfsorganisationen. Erstmals dabei war auch die DLRG.

Die Ennepetaler Feuerwehr besteht derzeit aus 150 aktiven ehrenamtlichen Feuerwehrleuten, 37 hauptamtlichen Kräften, 40 Musikern, 53 Mitgliedern der Ehrenabteilung und 36 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr. Die Mitgliederzahl stieg von 313 auf 316 – „entgegen dem Landestrend“, sagt Wehrleiter Frank Schacht.