Ennepe-Ruhr. . 2015 standen 526 Kinder im Südkreis im Mittelpunkt einer Erziehungsberatung des Beratungszentrums des Evangelischen Kirchenkreises Schwelm (EBZ). 2013 waren es noch 601. Zwar sei die Zahl der Beratungsfälle seit Jahren rückläufig, die Arbeit dadurch jedoch alles andere als weniger geworden, erklärt Maria Siehoff. Die Einrichtung, die für Schwelm, Gevelsberg, Ennepetal, Breckerfeld und Sprockhövel zuständig ist, setze nun verstärkt auf Präventionsarbeit. „Das ist aufgrund der hohen Zahl der Beratungen in den vergangenen Jahren etwas zu kurz gekommen“, so die Leiterin der Einrichtung.

  • 526 Kinder standen im Mittelpunkt der Erziehungsberatung des Beratungszentrums des Ev. Kirchenkreises Schwelm
  • Die Fälle nehmen ab, aber die Intensität der Beratung nimmt zu
  • Einen Anstieg verzeichnet die Beratungsstelle bei der Unterstützung von Alleinerziehenden

2015 standen 526 Kinder im Südkreis im Mittelpunkt einer Erziehungsberatung des Beratungszentrums des Evangelischen Kirchenkreises Schwelm (EBZ). 2013 waren es noch 601. Zwar sei die Zahl der Beratungsfälle seit Jahren rückläufig, die Arbeit dadurch jedoch alles andere als weniger geworden, erklärt Maria Siehoff. Die Einrichtung, die für Schwelm, Gevelsberg, Ennepetal, Breckerfeld und Sprockhövel zuständig ist, setze nun verstärkt auf Präventionsarbeit. „Das ist aufgrund der hohen Zahl der Beratungen in den vergangenen Jahren etwas zu kurz gekommen“, so die Leiterin der Einrichtung.

Aktuelle Situation

Dass die Statistik nun weniger Beratungen in diesem Bereich aufweist, habe mit dem demographischen Wandel zu tun. „Es gibt halt weniger Kinder“, erklärt Maria Siehoff und verweist auf die Landesstatistik, die den gleichen Trend aufweist. Und auch die bisherige Auswertung von 2016 sieht ähnlich aus. Dafür sei die Summe der komplexeren Beratungen gestiegen. Das sind in der Mehrzahl gerichtsnahe Fälle, bei denen es vor allem um Scheidung, Trennung und Umgangsrecht geht.

Maria Siehoff stellte im Jugendhilfeausschuss der Stadt Ennepetal die aktuellsten Beratungszahlen vor und gab einen Überblick über die Aufgaben und Projekte in Sachen Erziehung.

Statistik

Etwas zur Statistik: Früher ging es mehr um Jungs, heute fast gleichermaßen um Jungs und Mädchen - die meisten im Alter von sechs bis 15 Jahren (292 Kinder von insgesamt 426 im Alter von 0 bis 24 Jahren). 95 Prozent aller betroffenen Kinder leben noch im Haushalt der Familie. Einen Anstieg verzeichnet die Beratungsstelle bei der Unterstützung von Alleinerziehenden.

Kooperationen

Ebenfalls größer geworden ist die Zahl der Kooperationen. Bereits 19 Familienzentren arbeiten im Südkreis mit der Erziehungsberatung zusammen, die 20. Kooperation sei gerade in Arbeit, so Siehoff. „In den Familienzentren ist geballte Kompetenz in Erziehungsfragen zu finden“, weiß sie. Und um die Mitarbeiter in besonderer Weise zu unterstützen, wird vom Beratungszentrum auch Fachberatung angeboten.

Die Mitarbeiter gehen aber auch in die Einrichtungen selbst, bieten eine kostenlose und anonyme Einzelberatung für Familien an. Es gibt auch Sprechstunden oder Elternveranstaltungen zu pädagogischen Themen. Dies mache es für Familien leichter, das Angebot der Beratungsstelle wahrzunehmen, noch dazu im gewohnten Umfeld, so Siehoff. Sie sieht darin die Chance, einen niederschwelligeren Zugang und eine frühzeitigere Unterstützung zu ermöglichen.

Schulabstinenz

Frühzeitig Konfliktsituationen in den Familien zu entschärfen, darum kümmert sich die Regionale Schulberatungsstelle. Sie entwickelte das Projekt „Handeln bei aktivem Schulabsentismus“. Ziel ist es, den regelmäßigen Schulbesuch aufrecht zu erhalten, einem drohenden Schulverweigern entgegen zu wirken. Das EBZ ist ebenfalls aktiver Teil des Arbeitskreises. Unabhängig davon bietet die Einrichtung im Rahmen von Erziehungsberatung Hilfe bei drohendem oder aktivem Schulabsentismus mit dem Ziel an, mit den Schülern Perspektiven zu entwickeln, die sie dazu bringen, wieder die Schulbank zu drücken. Da Schulabsentismus ein sehr komplexes Thema sei, so die Beratungsstelle, würden jeweils spezifische Beratungsformen eingesetzt und gegebenenfalls miteinander kombiniert (z.B. Einzelcoaching für Schüler, Familienberatung, Gespräche in der Schule).

Nächste Aktionen

Ein Projekt, das auch 17 Jahre nach der Gründung immer noch aktuell ist und eine immer größere Bedeutung hat, ist die Trennungs- und Scheidungskinder-Gruppe, wie Roland Wetter von der Beratungsstelle betont. Einmal im Jahr werden Kinder im Alter von neun bis elf Jahren für drei Tage eingeladen, um ihnen Hilfestellung in der neuen Lebenssituation zu bieten. Für das nächste Treffen vom 10. bis 12. April sind noch Plätze frei.

Das nächste Pupertätscafé, in dem sich Eltern über ihre Teenager-Kinder austauschen und zudem Fachhilfe bei Erziehungsfragen erhalten, findet am 17. März statt. Weitere Aktionen sind geplant.