Gevelsberg. . Kurz vor der Fusion mit Wetter legt die Sparkasse Gevelsberg hervorragende Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 vor.

  • Bilanzsumme der Sparkasse Gevelsberg um 5,4 Prozent gestiegen
  • Steigerungen auch bei den Einlagen und Krediten
  • 2016 war ein gutes Jahr für das Geldinstitut

Mit breiter Brust geht die Sparkasse Gevelsberg in die Fusion mit den Kollegen aus Wetter. Die Bilanzsumme ist 2016 im Vergleich zum Vorjahr um stolze 5,4 Prozent auf 993,4 Millionen Euro gestiegen.

Mit Blick in den blauen Winterhimmel meinte Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Thomas Biermann gestern bei der Vorstellung der Zahlen: „Der passt zu uns“.

Bilanzsumme

Biermann und sein Stellvertreter Michael Hedtkamp hatten sich vor einem Jahr eigentlich nur eine Stabilisierung der Bilanzsumme auf dem damals schon hohen Niveau zum Ziel gesetzt und von einer Steigerung um ein Prozent geträumt. Vor dem Hintergrund der Zinssituation sei alles andere unseriös gewesen. „Dass es anders gekommen ist, ist natürlich eine erfreuliche Entwicklung“, kommentierte Biermann.

Einlagen und Kredite

Auch die Kundeneinlagen seien parallel zur Bilanzsumme um 5,4 Prozent auf 746,8 Millionen angestiegen. „Die Menschen in Gevelsberg bringen ihr Geld, obwohl es kaum Zinsen gibt, weiter zur Sparkasse“, stellt der Sparkassen-Chef fest. Natürlich seien bei dem Zinsniveau eher die kurzfristigen Verträge als langfristige Bindungen gefragt. Auch im Kreditgeschäft gibt es eine Steigerung um 3,2 Prozent. Die Sparkasse hat im vergangenen Jahr 664 Millionen Euro verliehen.

Signale der Wirtschaft

Mit Blick auf die Zahlen wagt Biermann einen Blick auf die heimische Wirtschaft. Einerseits würde von den Firmen mehr Geld zur Sparkasse gebracht, andererseits aber auch mehr Kredite nachgefragt. Für den Sparkassen-Vorstand ein Indiz, dass die Unternehmer mit Erweiterungsinvestitionen vorsichtig sind. Dagegen gebe es vermehrt Ersatzinvestitionen und: „Sie legen ihr Geld in Steine an.“

Die Steigerung der Kredite für die heimische Wirtschaft stehe natürlich auch im Zusammenhang mit der Erschließung neuer Gewerbeflächen. Die Sparkasse habe viele Neuansiedlungen als Geldinstitut begleitet. Im vergangenen Jahr hat die Gevelsberger Sparkasse neue Kredite in einer Höhe von 92,6 Millionen Euro zugesagt. 66,6 Millionen Euro flossen in die Kassen von Unternehmen. Von den 22,1 Millionen Euro die in private Taschen gingen, waren 15,4 Millionen Euro für den Hausbau bestimmt.

Girokonten

Die Zahl der Girokonten ist um 307 auf 20 590 angestiegen. Ein Grund dafür sei ein Konto für Kinder und Jugendliche, dass mit den Ansprüchen wächst. Es ist bis zum Alter von 25 Jahre kostenlos, dafür gibt es einen Zinssatz von 1,5 Prozent bis zu einem Guthaben von 500 Euro. „Es ist auch unsere Aufgabe, den Nachwuchs an den Umgang mit Geld heranzuführen“, so Biermann über den „Verkaufsrenner“.

Überschüsse

Insgesamt hat die Stadtsparkasse einen Überschuss von 1,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Kämmerer der Stadt kann sich auf eine Gewinnausschüttung von 450 000 Euro freuen. Hinzu kommen 1,761 Millionen Euro an Gewerbeertragssteuer. Außerdem spendet das Geldinstitut 285 000 Euro direkt, 33 000 Euro über die Sparkassen-Bürgerstiftung an Vereine und Verbände. Im vergangenen Jahr waren 138 Mitarbeiter bei der heimischen Sparkasse beschäftig.

Blick in die Zukunft

Biermann blickte auch kurz in die Zukunft. Der Finanzexperte rechnet damit, dass sich die Zinsen für langfristige Anlagen steigern werden. Da könne sich die Europäische Zentralbank nicht von den Entwicklungen in den Vereinigten Staaten abkoppeln: „Wir sprechen hier aber vielleicht von einer Steigerung von 1,4 oder 1,5 Prozent auf 1,75 Prozent bei der Baufinanzierung.“

Rat an die Kunden

Wer mit den Zinsen unzufrieden ist, dem raten Biermann und Hedtkamp sich bei den Finanzberatern einmal über Aktien zu erkundigen. Die Geldanlage in Wertpapieren sei in anderen Ländern vollkommen normal, nur die Deutschen hätten eine gewisse Scheu davor: „Unsere Kunden tun sich damit nach wie vor schwer. Man muss natürlich langfristig bleiben, auch einmal ein Tal durchschreiten und sich gut beraten lassen.“