Ennepetal. . Christine Lange ist neue Vorsitzende der Ennepetaler Grünen. Die Mitglieder wählten sie einstimmig zur Nachfolgerin von Werner Kollhoff.
- Christine Lange ist einstimmig zur neuen Vorsitzenden des Ennepetaler Ortsvereins von Bündnis90/Die Grünen gewählt worden
- Die 52-Jährige Ennepetalerin ist erst sein Anfang vergangenen Jahres Parteimitglied
- Für das Jahr 2017 plant der Ortsverein, den E-Day in die Stadtfete „MIttendrin“, die am 23./24. September stattfindet, zu integrieren
Christine Lange ist neue Vorsitzende des Ennepetaler Ortsvereins von Bündnis 90/Die Grünen. Die Mitglieder wählten sie in der Jahreshauptversammlung am Montagabend einstimmig zur Nachfolgerin von Werner Kollhoff, der nach einjähriger Amtszeit nicht wieder kandidierte.
Christine Lange ist Ennepetalerin, verheiratet und Mutter dreier erwachsener Kinder. Die 52-jährige Sprachwissenschaftlerin arbeitet an der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn im akademischen Auslandsamt und kümmert sich dort um die internationalen Beziehungen. Bei den Grünen ist sie erst seit Anfang vergangenen Jahres aktiv. „Das Gedankengut lag mir schon immer nahe“, erklärt sie. Über den Besuch bei einem Grünen-Frühstück kam sie in Kontakt mit dem Ortsverein.
Sie engagierte sich zuletzt bereits bei Veranstaltungen. Und weil Werner Kollhoff gerne jemand Jüngeres und möglichst eine Frau für den Vorsitz favorisierte, erklärte sich Christine Lange bereit, dafür zu kandidieren. Sie halte es für sinnvoll, die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen, sagt die neue Vorsitzende. Werner Kollhoff sei auf Kreisebene aktiv, zudem seien die Mitglieder der Ennepetaler Ratsfraktion schon stark eingebunden.
Viele Themen auf lokaler Ebene
Bisher widmete sich Christine Lange insbesondere Themen wie gleiche Bezahlung und berufliche Chancengleichheit für Frauen sowie der vor allem Frauen drohenden Altersarmut. Das werde sie weiter verfolgen, auf lokaler Ebene gebe es aber viele andere Dinge zu tun, meint sie. Umweltschutz, unter anderem die Umsetzung des vom Rat beschlossenen integrierten Klimaschutzkonzepts und nachhaltige Verkehrskonzepte zählt sie dazu. Nicht zuletzt wolle man mit den Unternehmen der heimischen Industrie, die von der herkömmlichen Automobilindustrie abhängen, ins Gespräch kommen, um zu sehen, wie diese sich im Hinblick auf das Thema Elektromobilität aufstellen. Nicht zuletzt wolle sie mit ihrer Partei daran mitwirken, dass sich bei der Integration von Flüchtlingen aus der Willkommenskultur eine Teilhabekultur entwickle, so Christine Lange. Ihr persönlich liege auch das kulturelle Leben in Ennepetal am Herzen.
Werner Kollhoff, dem die Mitglieder für sein Engagement dankten, trug den Rechenschaftsbericht für 2016 vor. Er erinnerte an die vier Grünen-Frühstücke, den erstmals im Industrie-Museum veranstalteten E-Day mit Referent Jörg Heynkes und die Aktivitäten bei der Stadtfete. Geplant sei, den E-Day in diesem Jahr in die Stadtfete „Mittendrin“ (23./24. September) zu integrieren, erklärte Ratsfrau Petra Backhoff. Zu Gast sein solle neben heimischen Händlern mit ihren E-Autos ein Start-Up-Unternehmen, dass die neue Generation von E-Auto-Batterien vorstelle.
Augenmerk auf Kooperation
Nach dem Kassenbericht von Prof. Kurt Bienert, dem die Prüfer Stefan Mayer-Stoye und Olaf Eilert tadellose Arbeit bescheinigten, wurden Vorsitzender und Kassierer einstimmig entlastet.
Fraktionsvorsitzender Stefan Mayer-Stoye blickte auf die Arbeit der Grünen im Rat zurück. Die vor der Bürgermeisterwahl 2015 eingegangene Kooperation mit CDU, FWE und FDP habe gut funktioniert. „Es hat sich allerdings herausgestellt, dass nicht einheitlich abgestimmt wird und Themen nicht immer gleich bewertet werden“, sagte Mayer-Stoye.
Das sei aber zu erwarten gewesen. Als Beispiele nannte er die Themen Bike-Park, Klimaschutzkonzept und Haushalt. „Mal sehen, wie es sich entwickelt“, erklärte er. „Dass die FDP sich beim Haushalt komplett anders verhalten hat, hat mir schon zu denken gegeben.“ Die Liberalen hatten den Etatentwurf abgelehnt.
Grünen-Themen habe man mit Anträgen für eine Photovoltaikanlage am „Platsch“ und ein Schülermobilitätskonzept mit der Bereitstellung von E-Bikes statt Busfahrkarten auf die Agenda gesetzt, so Mayer-Stoye. Die Verabschiedung des Haushaltssicherungskonzepts bedeute für die Stadt Ennepetal einen Rieseneinschnitt. Es sei traurig, dass es soweit gekommen sei. Für erfreulich halte er aber, wie groß die Gemeinsamkeiten im Rat, auch mit der SPD, gewesen seien.
INFO:
14 Mitglieder zählt der Ortsverein von Bündnis 90/Die Grünen nach jeweils einem Ab- und Zugang im vergangenen Jahr.
Nicht zuletzt sei man mit den „Grünen Frühstücken“ in einen offenen Bürgerdialog eingetreten, sagt die neue Vorsitzende Christine Lange. Darüber lasse sich auch im Hinblick auf Mitgliedergewinnung einiges bewirken.
Das nächste „Grüne Frühstück“ findet am Samstag, 11. Februar, ab 10 Uhr im Grünen-Büro, Voerder Straße 71, statt. Dann ist die Musikschule der Stadt Ennepetal Thema. Zu Gast ist deren Leiter Kai Stubenvoll.