Gevelsberg. ...
... (wp) Gummistiefel und Regenjacke an, das selbstgebastelte Fähnchen geschnappt, die gelben Handschuhe von der Erzieherin entgegengenommen - und schon geht es los: Gestern morgen waren Bürgermeister Claus Jacobi und MdL Hubertus Kramer in Schulen und Kindergärten unterwegs, um den 8. "Gevelsberger Hausputz" einzuläuten.
1300 Kinder aus zehn Schulen sowie (am heutigen Samstag) 40 Vereine, Organisationen und Einrichtungen beteiligten sich an dem Projekt des SPD-Stadtverbands in Zusammenarbeit mit den Technischen Betrieben der Stadt.
"Heute brauchen wir Euch für eine wichtige Aktion in Gevelsberg. Als Bürgermeister ärgere ich mich darüber, wenn ich durch die Stadt gehe und Hundehaufen und Müll auf der Straße sehe. Dann frage ich mich immer, warum ist das so dreckig?", erzählte Claus Jacobi den rund 100 Kindern im Kindergarten Habichtstraße.
"Eigentlich kann man seinen Müll einfach in die Hosentasche stecken und Zuhause wegschmeißen", schlug Kindergartenkind Jannik vor und stimmte ins langgezogenen "Doof" ein - Antwort der Kleinen auf die Frage Jacobis, wie sie die dreckigen Straßen denn finden.
Gegen 10 Uhr machten Schirmherr Jacobi und Initiator Kramer Station in der Habichtstraße und stießen dort auf eine ganz besondere Idee: selbstgebastelte und bemalte Fähnchen der Kinder, die die Eltern beim Hausputz in Hundehaufen steckten. Auf der Rückseite gab es ein Grußwort jedes Kindes an den Hundebesitzer mit der Erklärung, warum es nicht richtig ist, seinen Hund das Geschäft einfach auf der Straße verrichten zu lassen. "Die Idee kam ganz allein von den Kindern", erläuterte Erzieherin Christiane Schäfer den ungewöhnlichen Einfall, der schon 2007 in Gevelsbergs Nachbarstadt Schwelm durch eine spontane Einzelaktion des Bürgermeisters Dr. Jürgen Steinrücke Aufsehen erregte.
Kollege Jacobi hat indes als Präventivmaßnahme gegen eine verdreckte Stadt seine ganz eigene Theorie: "Ihr habt hier im Kindergarten alle gelernt, sauberzumachen. Wenn die Erwachsenen, die ihren Müll einfach auf die Straße schmeißen, im Kindergarten Habichtstraße gewesen wären, wäre die Stadt jetzt sauber. Aber wenn alle Kinder das jetzt lernen, wird die Stadt in Zukunft blitzeblank."
Zur Belohnung für die geleistete Arbeit gab es nach dem großen Reinemachen vom Marketingbeauftragten der Sparkasse Marc Börstinghaus einen Stuten-Kehrbesen und vom Bürgermeister einen Gutschein für eine Karussellfahrt auf der Frühjahrskirmes. "Oh ja", war die Reaktion der Kleinen, gepaart mit einem kräftigen Applaus.