Ennepe-Ruhr. . Mehr als 200 Jäger machen bei der revierübergreifenden Drückjagd im Südkreis mit. Durch 36 Jagdreviere zogen die Treiber mit ihren Hunden

  • 200 Jäger bei der revierübergreifenden Drückjagd im Südkreis
  • Durch 36 Jagdreviere zogen die Treiber mit ihren Hunden
  • 70 Wildschweine und 14 Mufflons erlegt

„Wenn alle sich beteiligen, führt das zum Erfolg“: Dieses Fazit zog Beate Flockenhaus, Leiterin des Hegerings Ennepetal, nach der revierübergreifenden Drückjagd in den Städten des Ennepe-Ruhr-Südkreises. Durch 36 Jagdreviere zogen die Treiber mit ihren Hunden. 70 Wildschweine, 14 Mufflons, 42 Stück Rehwild und zehn Füchse erlegten die etwa 200 beteiligten Jäger (Stand gestern Nachmittag, zum Teil trudelten immer noch Nachmeldungen ein). „Das ist eine beachtliche Strecke“, meinte Beate Flockenhaus, die die Jagd koordiniert hatte.

Am Samstagmorgen hatten sich die Teilnehmer der Drückjagd in den Revieren getroffen, um sich einweisen zu lassen. Vor allem die erhebliche Überpopulation beim Schwarzwild sollte reduziert werden – nicht zuletzt gibt es immer wieder Beschwerden von Landwirten und Gartenbesitzern, deren Grundstücke von Wildschweinrotten heimgesucht werden. Vor allem Jungtiere, die im kommenden Jahr geschlechtsreif wären, sollten die Jäger ins Visier nehmen. Durch die milden Winter und die vor allem durch den intensiven Maisanbau sehr gute Nahrungssituation sorge für die große Zahl an Wildschweinen, erklärt Beate Flockenhaus. Die Tiere seien im Maisfeld auch kaum zu sehen. Darüber hinaus würden die Bachen inzwischen ein zweites Mal im Jahr „rauschig“, sprich: paarungsbereit. Zum Teil tragen sie auch zweimal im Jahr. Natürliche Feinde gibt es in den heimischen Wäldern ohnehin nicht.

Muffelwild schwer zu bejagen

Auch Muffelwild sei in der Region stark vertreten, erklärte Beate Flockenhaus. Die ursprünglich hier nicht heimischen Tiere würden für große Schälschäden an Bäumen sorgen und auch Grünflächen gründlich abgrasen. Im Bereich Hillringhausen/Radevormwald und in Richtung Breckerfeld gebe es Herden, die etwa 40 bis 70 Tiere zählten. „Mufflons sind schwer zu bejagen“, erklärt Flockenhaus. Die Schafe würden sich außen um die Herde herumstellen und Gefahren sehr frühzeitig erkennen können.

Ebenfalls geschossen werden durften am Samstag weibliches Rehwild und räudige Füchse.

Beate Flockenhaus bedankte sich nach Abschluss der Drückjagd insbesondere bei den Hundeführern und Treibern. Es sei eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, das Schwarzwild rauszutreiben, erklärte sie. „Felsen rauf und runter, durch Dickungen und über Lichtungen, das ist nicht einfach.“ Zudem müssten die Treiber koordiniert vorgehen, sich untereinander immer abstimmen. Die erfahrenen Treiber (zumeist auch Jäger) und die speziell ausgebildeten Hunde trugen leuchtende Westen für bessere Sichtbarkeit, nicht zuletzt dienen diese bei den Hunden auch dazu, die vor Verletzungen durch aufgebrachte Wildschweine zu schützen. Zum Teil sind die Hunde mit Navigationsgeräten und Glocken ausgestattet. Beate Flockenhaus bedankte sich auch bei den Jägern, die sichere Schüsse abgegeben hätten, und bei den Organisatoren.

Insgesamt beteiligten sich mehr als 200 Jäger an der Jagd. Die Hegeringleiterin richtete auch einen Dank an die Bevölkerung. Es sei sehr ruhig im Wald gewesen, am Samstag seien kaum Spaziergänger und Mofa- oder Quadfahrer unterwegs gewesen, so dass die Jäger ohne Probleme ihrer Arbeit hätten nachgehen können.