Ennepetal. .
Mit einer Kranzniederlegung am Gedenkstein in Altenvoerde gedachte der Bund der Vertriebenen (BdV) am gestrigen Totensonntag der Verstorbenen und der verlorenen Heimat.
Bürgermeisterin Imke Heymann sprach zu den aufgrund des stürmischen Wetters nur wenigen Anwesenden. „Flucht und Vertreibung sind Teil der europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert“, sagte sie. Millionen Menschen hätten im Kontext des von Deutschland ausgegangenen Zweiten Weltkriegs ihre Heimat verlassen müssen, so Heymann. Die Vertreibung der europäischen Juden habe ihr grauenvolles Ende in den Vernichtungslagern gefunden.
Ansprache der Bürgermeisterin
„Millionen Deutsche mussten schließlich aufgrund von Flucht, Vertreibung, Zwangsumsiedlung und Deportation ihre angestammte Heimat verlassen“, sagte sie. Der Gedenkstein trage die Aufschrift „Vergesst die Heimat nicht“. Und es sei richtig, die Heimat, aus der man vertrieben wurde, nicht zu vergessen, sich zu erinnern. „Erinnern wir uns auch daran, welch großen Anteil Flüchtlinge und Vertriebene am erfolgreichen Wiederaufbau Deutschlands hatten“, erklärte die Bürgermeisterin.
Ein teil europäischer Geschichte
„Vor 70 Jahren hat ein armes und zerstörtes Deutschland Millionen Flüchtlinge zu integrieren vermocht“, so Heymann. „Auch heute kommen Menschen auf der Flucht vor Krieg und Gewalt oder aus wirtschaftlicher Not zu uns. Sie zu integrieren wird eine der großen gesellschaftlichen Aufgaben dieses Jahrhunderts sein.“
Der Vorsitzende des BdV-Stadtverbands, Lothar Gräf hatte zu Beginn die Gäste begrüßt. Nach der Kranzniederlegung durch Imke Heymann und den Zweiten Vorsitzenden des BdV, Alfred Spruth, rezitierte Monika Gräf den Text des vertonten Gedichts „Ich hatt’ einen Kameraden“ zur Mundharmonikabegleitung von Walter Krahl.
Alfred Spruth trug das Gedenken an die Opfer von Krieg, Terror und Diktatur vor, verbunden mit der Mahnung, für Menschlichkeit und Toleranz, Versöhnung unter den Menschen und Frieden unter den Völkern zu wirken.