Ehrenmal auf der Hardt. Der Bericht zum Ehrenmal auf der Hardt fordert geradezu zum Widerspruch heraus: Dieses Denkmal wurde von den Nationalsozialisten unter Führung des NSDAP-Ortsgruppenleiters Walter Jellinghaus errichtet und 1939 als Aufmarschgelände eröffnet. 1951 kam die Tafel hinzu, mit der auf „Unsere Toten“ hingewiesen wurde. Diese Formulierung steht allein schon im Gegensatz zum andernorts üblichen Gedenken an alle Opfer von Gewalt und Terror – mag aber dem Zeitgeist geschuldet sein.

Zwischenzeitlich gab es sogar einen einstimmigen Beschluss der Gemeindevertretung, aus dem Denkmal eine Jugendherberge zu machen und sie nach dem ermordeten Widerstandskämpfer Peter Alfs zu benennen. Daraus wurde nichts, unter anderem, weil der ehemals aktive Nazi und damalige Bürgermeister Dr. Fritz Textor (FDP) argumentierte, das Urheberrecht an dem Denkmal stünde dem entgegen.

Erschrecken muss man sich aber über die Äußerung der heutigen Bürgermeisterin, sie finde es ganz wichtig, „den Menschen Respekt zu zollen, die für unsere Sicherheit gekämpft haben“. Die Opfer in den von der deutschen Wehrmacht überfallenen Ländern müssen sich von Frau Heymann verhöhnt fühlen, denn die deutschen Soldaten haben ganz sicher zwischen 1939 und 1945 – wenn auch oft unfreiwillig – nicht für unsere Sicherheit gekämpft, sondern sie sind mit mörderischer Gewalt für ein verbrecherisches Regime über unsere Nachbarn hergefallen.