Schwelm. . Erneut Klagen über „Knochenmühle“ in Schwelm. Kreis als Aufsichtsbehörde spricht von technischen Problemen, die behoben seien.

  • Erneut Klagen über Geruch rund um die „Knochenmühle“
  • Kreis als Aufsichtsbehörde spricht von technischen Problemen
  • Defekt sei inzwischen behoben

Der Geruch wurde für sie so unerträglich, dass sich Anwohner beim Ennepe-Ruhr-Kreis beschwerten. Mal wieder wurde die „Knochenmühle“ in Linderhausen, an der Stadtgrenze zu Gevelsberg, zum Aufreger im Stadtteil.

„Auf unerträgliches Maß gesteigert“

„Das gelegentlich Geruchsbelästigungen auftreten, ist in diesem Ortsteil bekannt“, erklärte beispielsweise Axel Wohlgemuth. Er und seine Familie wohnen in der Akazienstraße, also ein Stück oberhalb der „Knochenmühle“ an der Gevelsberger Straße. In seinem Brief an unsere Redaktion ließ er wissen: „In den letzten Tagen hat sich diese Geruchsbelästigung allerdings durchgängig auf ein unerträgliches Maß gesteigert, so dass in der Nacht von Samstag auf Sonntag sogar die Fenster geschlossen werden mussten“.

Er habe schließlich beim Kreis-Umweltamt angerufen und dort erfahren, „dass in dieser Firma seit Tagen diverse technische Probleme bestehen, die offenbar den Betrieb behindern“.

Tatsächlich gingen beim Ennepe-Ruhr-Kreis über Tage mehrere Beschwerden ein, wie Kreissprecher Ingo Niemann auf Nachfrage bestätigte. Die erste habe die Aufsichtsbehörde am Dienstag vergangener Woche erreicht, die letzte Anfang dieser Woche, nach besagtem Wochenende, von dem auch Anwohner Axel Wohlgemuth sprach.

Als Ursache nannte das Kreisumweltamt technische Störungen. Eine defekte Förderschnecke und ein überhitzter Motor hätten zu einem Stopp der Tierkörperverwertung im Betrieb geführt. Das habe dazu geführt, dass die bereits angelieferten und auf dem Gelände gelagerten Tierkörper nicht beseitigt werden konnten, was unter Einwirkung warmer Temperaturen zu verstärktem Geruch geführt habe. Das Unternehmen habe noch versucht, die Tierkörper auf andere Betriebe zu verlagern, was aber nur zu einem Teil gelungen sei, wie der Kreis ausführte. Der technische Defekt sei inzwischen behoben, so Sprecher Ingo Niemann. Davon habe sich der Kreis am Mittwoch vor Ort auch ein Bild gemacht.

Die Firma Schmidt & Geitz als Betreiber der „Knochenmühle“ wollte sich zu den Vorfällen nicht äußern. Das Unternehmen verwies vielmehr auf den Kreis, mit dem es Gespräche nach Bekanntwerden der Beschwerden gegeben habe.

Klagen über Geruchsbelästigungen rund um die „Knochenmühle“, in der tierische Rohstoffe verwertet werden, sind nichts Neues und werden immer wieder mal laut. Im Jahr 2008 hatten sich sowohl die EN-Kreisverwaltung wie auch die Stadt Gevelsberg intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt.