Schwelm. . Die Pass GmbH & Co. KG hat das ehemalige Gelände der Firma Hawiko an der Haßlinghauser Straße in Schwelm gekauft, um in Schwelm zu expandieren.
- Größter Gewerbesteuerzahler will am Stammsitz Schwelm weiter wachsen
- Lohnintensive Beriche im Ausland, Entwicklung in Schwelm
- 15 bis 20 neue Arbeitsplätze
Die Pass GmbH & Co. KG hat das ehemalige Gelände der Firma Hawiko an der Haßlinghauser Straße in Schwelm gekauft. Es handelt sich um Hallenbauten aus den Jahren 1973 und 2003 mit einer Gesamtfläche von 4865 qm und zwei Wohnungen über 144 qm. Damit schafft der größte Gewerbesteuerzahler in der Kreisstadt die Voraussetzung, an seinem Stammsitz weiter zu wachsen.
Spedition Halbach zieht um
Das Amtsgericht Hagen hatte Anfang August 2015 das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Hawiko Kompensatoren- und Apparatebau GmbH & Co. eröffnet. Für Pass ist das Unglück von Hawiko ein Glücksfall. Der 1920 gegründete Automobilzulieferer benötigt an seinem Standort an der Berliner Straße in Schwelm dringend zusätzliche Produktions-, Lager- und Montagefläche für Kunststoffformartikel, die per Schiff über Schwelm nach China transportiert werden.
An die vor einem Jahr in Betrieb genommene neue, zehn Millionen Euro teure Lager- und Logistikhalle von Pass grenzt die Spedition Halbach. Der Spediteur ist Mieter dieser Pass-Immobilie. Durch den Kauf von Hawiko eröffnet sich nun die Möglichkeit, den Speditionssitz mehrere 100 Meter weiter auf das neu erworbene Areal zu verlagern. Einen Teilbereich seines Geschäfts wird Halbach noch in diesem Jahr an die Haßlinghauser Straße verlagern. Der Komplettumzug soll in 2017 abgewickelt sein. Die dann frei gezogene Hallenfläche liegt inmitten des Pass-Firmensitzes, quasi im Herzen des Familienbetriebs, der als Spezialist für die Entwicklung sowie Fertigung von Gummi-, Kunststoff- und Systembauteilen gilt und viele namhafte Automobilhersteller beliefert.
Polen, Slowakei, China und Mexiko – Philipp Pass hat nicht nur in Schwelm ein Büro. Gut zehn Wochen im Jahr ist der Geschäftsführer mit dem Flugzeug unterwegs, um die auf verschiedenen Kontinenten verteilten Töchter zu besuchen. Aber auch die Geschäftsführer der Töchter sind regelmäßig am Stammsitz in Schwelm zu Gast. So auch Lu Lin. Er spricht sehr gut deutsch, hat die Sprache während seines Studiums in Stuttgart erlernt. Der Chinese sorgt dafür, dass sich Pass China weiterhin so positiv entwickelt wie bisher. 2011 hat der 40-Jährige mit 20 Mitarbeitern im Umfeld der Industriemetropole das Werk Shanghai mit aufgebaut. Heute arbeiten dort 100 Frauen und Männer. Montag noch in Schwelm, ist Lu Lin jetzt mit Philipp Pass zum Werk Pass Slowakei weitergereist. Dort wird aktuell noch für China produziert. Künftig soll die Weiterverarbeitung komplett im Reich der Mitte erfolgen.
Der Auslandsmarkt entwickelt sich für Pass rasant. Die Autohersteller fordern von ihren Zulieferern Präsenz vor Ort. „Der lohnintensive Bereich ist im Ausland angesiedelt und wird noch weiter wachsen. Die Forschung und Entwicklung erfolgt weiterhin am Stammsitz Schwelm. Das Team werden wir in Zukunft noch weiter um 15 bis 20 Mitarbeiter aufstocken – überwiegend Chemiker und Ingenieure werden gesucht“, sagt Philipp Pass.