Gevelsberg. .
Nachdem die Fahrbahnverengung und die optimierte Beschilderung viele Lkw-Fahrer nicht davon abhält, trotz des Verbots weiterhin über die Brücke zu fahren, die die Eichholzstraße über die A 1 führt, greift der Landesbetrieb Straßen NRW nun zu härteren Bandagen: Ab sofort ist die Brücke für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht komplett gesperrt.
Die erst nach einer mehrtägigen Vollsperrung seit Montag geltende Beschränkung der Durchfahrtsbreite von 2,10 Meter missachten Tag für Tag etliche Brummifahrer und sorgen damit für massiven Ärger bei Straßen NRW – schließlich ist die Brücke massiv beschädigt. „Wir haben immer wieder beobachtet, dass selbst schwere Sattelzüge die Einengung durchfahren“, teilt der Pressesprecher des Landesbetriebs, Michael Overmeyer mit.
Beschilderung wird ausgeweitet
Zusätzlich zur Breitenbeschränkung wird nun auch die Gewichtsbeschränkung von ehemals 7,5 auf 3,5 Tonnen herabgesetzt. „Wir stellen das Verkehrszeichen 253 auf“, sagt Overmeyer. Das bedeutet: Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen, einschließlich ihrer Anhänger, und Zugmaschinen ist die Durchfahrt verboten. Ausgenommen sind Pkw und Omnibusse.
Das heißt nicht, dass die 40-Tonner nun nicht mehr die Verjüngung an den Brückenköpfen passieren können, allerdings können diejenigen, denen das Verbot zukünftig egal ist, nun richtig zur Kasse gebeten und sogar mit Punkten in Flensburg belegt werden. Verstöße können nun mit einem Bußgeld von 75 Euro geahndet werden. Aber: „Weil man bei dieser umfangreichen und überaus eindeutigen Beschilderung von Vorsatz ausgeht, wird dieser Betrag jedoch regelmäßig verdoppelt werden“, sagt Michael Overmeyer. Omnibusse können weiterhin mit 20 Euro verwarnt werden, soweit diese unter das Verbot der Durchfahrt für Fahrzeuge mit einer Breite von mehr als 2,1 Metern fallen. Um noch deutlicher zu machen, dass die Dickschiffe nicht auf die Brücke dürfen, werden die Betoneingrenzungen farbig gestaltet und mit einer umlaufenden Bakenmarkierung versehen. Die Bereiche, in denen durch Warnbaken auf die Engstelle hin getrichtert wird, werden deutlich ausgeweitet. „Auch von den Autobahnabfahrten sollte dann im jeweiligen Kreuzungs- beziehungsweise Einmündungsbereich bereits deutlich die Trichterung erkennbar sein“, teilt Overmeyer mit.
Warum das Ganze? „Wir wollen unbedingt vermeiden, dass wir die Brücke voll sperren müssen“, sagt der Straßen-NRW-Sprecher. Diese einschneidende Maßnahme sei daher zwingend erforderlich, um zu ermöglichen, dass Rettungsdienst und Pkw die Brücke weiterhin nutzen dürfen. Die VER-Buslinien SB38 und 552E können das Bauwerk schon seit Einrichtung der Breitenbeschränkung nicht mehr passieren und werden umgeleitet. Der Bereich wird auch zukünftig von der Polizei verstärkt überwacht.
Enge Abstimmung mit Feuerwehr
Dieses Brücke ist stark beschädigt, Moniereisen des Trägerwerks liegen frei. Sie ist jedoch eine äußerst wichtige Verbindung zwischen Vogelsang und Silschede. Nur über diesen Weg kann der ordnungsgemäße Rettungsdienst sichergestellt werden kann. Feuerwehrchef Rüdiger Schäfer: „Jede Maßnahme geschieht in enger Absprache mit uns. Niemand muss sich Sorgen machen. Die Sicherheit der Bevölkerung ist gewährleistet.“ Auch im schlimmsten Fall, dass die Brücke bis Frühjahr 2017 komplett gesperrt werden würde, falls sich die Lkw-Fahrer auch zukünftig nicht an das Verbot halten, ist sich Rüdiger Schäfer sicher, „dass wir gemeinsam für Feuerwehr und Rettungsdienst eine Lösung finden.“
Zur Zeit arbeitet die Straßen-NRW-Regionalniederlassung Südwestfalen an einer Lösung, die es ermöglichen soll, ab Frühjahr 2017 eine Behelfsbrücke in Betrieb zu nehmen, die auch Fahrzeuge über 3,5 Tonnen aufnehmen kann. „Durch die schnelle Realisierung des Behelfsbauwerks werden die jetzt bestehenden Probleme der Wirtschaft und Landwirtschaft beseitigt sein“, teilt der Landesbetrieb Straßenbau mit. Wenn die Behelfsbrücke in Betrieb in mehr als einem Jahr in Betrieb genommen worden ist, kann die alte Brücke abgerissen und neu errichtet werden.