Ennepetal. .

Wo liegt die Zukunft der Biologischen Station im Ennepe-Ruhr-Kreis? Zunächst schien die von den Verantwortlichen intensiv verfolgte Möglichkeit eines Umzugs von Ennepetal in den ehemaligen Steinbruch nach Wetter-Albringhausen vom Tisch. Der EN-Kreis hatte die Verhandlungen mit dem Eigentümer des Geländes für gescheitert erklärt. Doch möglicherweise war das noch nicht das letzte Wort. Unterdessen hat Ennepetals Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen in einem Schreiben an Landrat Dr. Arnim Brux erneut sein Interesse bekundet, die Institution in der Stadt zu halten und vier denkbare Standorte genannt.

Förderantrag zurückgezogen

Der EN-Kreis beabsichtigte, in Albringhausen einen Geopark einzurichten und die Biologische Station dort mit anzusiedeln. Eine Umsetzung des Gesamtkonzepts war daran gekoppelt, dass es Fördermittel des Wettbewerbs „Erlebnispunkt NRW – Tourismuswirtschaft stärken“ des NRW-Wirtschaftsministeriums gibt. Weil sich der Kreis mit dem Grundstückseigentümer noch nicht einigen konnte, zog er den Förderantrag zurück.

Bisher sei ihr von einem endgültigen Scheitern der Verhandlungen nichts bekannt, erklärte die Leiterin der Biologischen Station, Dr. Britta Kunz, auf Nachfrage dieser Zeitung. Es sei ohnehin längst klar gewesen, dass die Ansiedlung der Station in Wetter nicht über den Förderwettbewerb hätte finanziert werden können. Insofern berühre das Zurückziehen des Antrags die Umzugsüberlegungen zunächst nicht. „Es gibt einen Beschluss von Vorstand und Mitgliederversammlung, dass man Albringhausen positiv gegen über steht“, so Britta Kunz. „Daran hat sich nichts geändert.“ Klar ist, dass das derzeitige Domizil an der Loher Straße nicht als Dauerlösung angesehen wird.

Der Vorsitzende des Vereins, Achim Spannagel, erklärte, dass er in einem Schreiben an den Kreis um den aktuellen Sachstand gebeten habe. Eine Antwort stehe noch aus. Spannagel betonte zugleich, dass er nicht weiter über mögliche neue Standorte sprechen wolle, so lange kein gesichertes Finanzierungskonzept damit verbunden sei.

Die Stadt Ennepetal, die bereits nach Bekanntwerden der Umzugspläne bekundet hatte, die Biologische Station halten zu wollen, bekräftigte ihr Interesse nun noch einmal. In einem Schreiben an den Landrat nennt Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen, der auch ein persönliches Gespräch mit dem Ennepetaler Achim Spannagel führte, vier potenzielle Standorte: das CVJM-Waldheim auf Homberge, den Ahlhauser Hammer im Tal der Ennepe, die ehemalige Grundschule Haspetal in Hasperbach sowie das Klaus-Oberlack-Haus, das Vereinsheim der Milsper Turnvereinigung an der Kehr. Über dieses denkbaren Standorte hinaus enthalte das Schreiben allerdings keinerlei Zusagen, erklärte Pressesprecher Hans-Günther Adrian.

INFO:

Die Finanzierung der Biologischen Station für das Jahr 2016 ist von Seiten des Kreises als Gesellschafter gesichert. Der Kreisausschuss bewilligte einstimmig eine Kofinanzierung in Höhe von maximal 20 000 Euro (10 Prozent der Bemessungsgrundlage) sowie höchstens 10 000 Euro Mietkostenzuschuss.

80 Prozent der Finanzierung steuert das Land bei, 10 Prozent der Regionalverband Ruhr. Beide müssen ihre Zusagen noch machen. Dies ist nach Angabe der Kreisverwaltung Formsache.