Schwelm. .

Der Stadt Schwelm liegt seit dem 24. Juli ein Bauantrag zur Errichtung einer Moschee mit einer Kuppel und eine Minarett auf dem Grundstück Hattinger Straße 18 in Schwelm vor. Antragstellerin ist die DITIB, die Türkisch-Islamische-Gemeinde zu Schwelm e.V.

Alter Gebetsraum wird abgerissen

„Das Vorhaben ist aus unserer Sicht zulässig“, so die Einschätzung von Fachbereichsleiter Winfried Guthier im Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung (AUS), der das Vorhaben in öffentlicher Sitzung mit Billigung und im Beisein von Vertretern der Türkisch-Islamischen-Gemeinde vorstellte. „Das ist eine schmucke Sache, sieht ja sehr schick aus“, stellte Jürgen Feldmann (Die Linke) fest. Er vermisste in den Unterlagen allerdings einen Aufsichtsplan.

Bisher verfügt die Gemeinde in der Kreisstadt bereits über einen Gebetsraum. Der eingeschossige Anbau auf dem Eckgrundstück Berliner Straße/Hattinger Straße soll nun abgerissen werden, um die nötigen Stellplätze für Pkw ausweisen zu können. Statt des Gebetsraums soll sich an die vorhandene Bebauung ein Moschee-Neubau längs der Hattinger Straße anschließen. Die Moschee wird einmal 180 Gläubigen Platz bieten. Geplant ist ein Kuppelbau, der Scheitelpunkt der Kuppel über dem Hauptgebäude soll 12,73 Meter hoch sein, während die Spitze des nicht begehbaren, stummen Minaretts 18,50 Meter erreichen wird. Eine Lautsprecheranlage ist nicht vorgesehen. Der Verein rechnet mit dem Erhalt der Baugenehmigung in ca. sechs Wochen.

Zentrales Thema in der jüngsten AUS-Sitzung war jedoch die Gestaltung des Brauereiumfelds. Über eine Stunde diskutierte die Politik darüber, wie die Schulstraße, der Neumarkt und die Römerstraße fit gemacht werden können, wenn die Firma Euroconcept als Eigentümerin der Brauerei-Brache einmal einen Bauantrag stellen sollte. „Ein Bauantrag liegt nicht vor“, stellte Bürgermeister Jochen Stobbe zu Beginn der Diskussion klar. Einigkeit herrschte darüber, dass die Anlieger mit Bürgerinformationsveranstaltungen über die Planungen unterrichtet werden sollten. Strittig ist jedoch der Zeitpunkt der Unterrichtung. Klar ist, das die verkehrliche Situation in den zuvor genannten Bereichen nach einer Bebauung eine völlig andere sein wird als heute. Klar ist aber auch, dass die Umgestaltung der Straßen ein Millionenprojekt sein wird, und dass die Bürger nach KAG (Kommunales Abgaben Gesetz) mindestens zu 50 Prozent mit an den Kosten beteiligt werden.

Ein entsprechender Antrag der SPD auf Bürgerbeteiligung wurde auf den heute tagenden Hauptausschuss (17 Uhr, Hauptschule Holthausstraße) verschoben. CDU, Grüne, FDP und SWG/BfS wollen heute einen eigenen, gemeinsamen Antrag zur Einbeziehung der Anlieger und Bürger vorstellen. Übrigens: Die angekündigten Unterlagen zu diesem Tagesordnungspunkt bliebt das Rathaus schuldig.