Gevelsberg. .

Gute Nachrichten für die Berger: Der S-Bahnhof Knapp ist wohl die längste Zeit ein Ärgernis für Anwohner gewesen. Bürgermeister Claus Jacobi verkündet jetzt, dass Fördermittel in Aussicht gestellt wurden, um die Station barrierefrei umbauen zu können – und das möglicherweise schon im kommenden Jahr. Der Förderbescheid ist zwar noch nicht da, dafür aber die Einplanungsmitteilung des VRR. Und das wertet Jacobi als wichtigen Zwischenerfolg. Was ihn optimistisch stimmt, ist die Tatsache, dass der Verkehrsverbund Rhein Ruhr für den Umbau in Gevelsberg rund 612 900 Euro als förderfähig für das Jahr 2016 eingeplant hat, Zehn Prozent davon soll die Stadt tragen. 90 Prozent der gesamten Maßnahme würden damit gefördert.

Rampe favorisierte Lösung

Seit vielen Jahren ärgern sich die Gevelsberger darüber, dass sie 41 Stufen überwinden müssen, wenn sie auf den Bahnsteig in Richtung Gevelsberg und Wuppertal gelangen möchten. Wer mit dem Kinderwagen unterwegs ist, im Rollstuhl sitzt oder auf einen Rollator angewiesen ist, hat keine Chance. Einzige Möglichkeit von Berge Knapp aus barrierefrei mit der S8 Richtung Stadtmitte zu fahren, ist: Die Rampe zum Gleis Richtung Hagen hinter zu gehen, in den Zug einzusteigen und zwei Stationen später in die Gegenrichtung zu wechseln. „Eine Zumutung“, findet Claus Jacobi und macht sich deshalb seit Jahren bei der Deutschen Bahn für einen barrierefreien Umbau stark. Bisher ohne Erfolg. Denn der Haltepunkt Berge-Knapp steht weit unten auf der Prioritätenliste.Und auch während der kommenden Jahren würde sich kaum eine Chance auf Mittel ergeben, habe die Bahn erklärt.

Also ist die Stadt andere Wege gegangen, hat versucht neue Fördertöpfe anzuzapfen, eine Planung erstellt und sich mit dieser bei potenziellen Geldgebern stark gemacht. Beim VRR hat es wohl geklappt. Über einen endgültigen Erfolg möchte die Stadt noch nicht sprechen, schließlich muss die Förderung offiziell noch beantragt werden. Dafür muss komplett geplant sein, wie die Berger zukünftig auf das Gleis gelangen können. Es gibt mehrere Überlegungen. Die Idee, einen Aufzug zu installieren, steht dabei nicht an erster Stelle: aufgrund der Gefahr von Vandalismusschäden, der Störanfälligkeit und der laufenden Kosten für die Instandhaltung.

Die favorisierte Lösung ist eine Rampe, die aber nicht so einfach umgesetzt werden kann, weil die Steigung keine sechs Prozent haben darf und es ausreichend ebenerdige Plateaus geben muss, auf denen sich die Benutzer ausruhen können.

Offen ist auch die Frage, ob der Zugang zur Rampe an der Brücke ist oder weiter hinten am Bahnsteig. Grobe Planungen liegen schon länger in den Schubladen der Stadtverwaltung. Nun geht es um die Details. „Wir wollen dabei die Wünsche der Anwohner berücksichtigen und sie beteiligen“, betont Bürger Claus Jacobi. Es wird Infoveranstaltungen geben, auch die Deutsche Bahn soll mit ins Boot geholt werden.