Gevelsberg. . Eine achtlos weggeworfene Zigarette hat am Donnerstag ein Feuer in einer Asylunterkunft in der Wittener Straße in Gevelsberg ausgelöst.

Weil ein Anschlag mit fremdenfeindlichen Hintergrund von der Gevelsberger Feuerwehr nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde von der Kriminalpolizei in Schwelm die Staatsschutzdienststelle in Hagen eingeschaltet. Stundenlang kursierten in der Stadt leichtfertig verbreitete Gerüchte, es habe sich um einen Anschlag auf die Menschen gehandelt, die in Gevelsberg Schutz suchen.

Zu dieser Zeit, also nur kurz nach dem Brand, konnten von Staatsschutz und Kripo die Ermittlungen abgeschlossen werden. Das Feuer sei eindeutig in einem im Hausflur abgestellten Mülleimer, der mit Papier gefüllt war ausgebrochen. Die Ursache: „Augenscheinlich entstand der Brand durch das Einwerfen einer brennenden Zigarettenkippe“, hieß es gestern in einer Mitteilung von Dietmar Trust, Sprecher der Polizei im Ennepe-Ruhr-Kreis.

Zeitungsbotin entdeckt Rauch

Gegen 5.45 Uhr hatte eine Zeitungsbotin den dichten Rauch in dem Haus in der Wittener Straße, das der Stadt gehört, entdeckt. Sie schlug Alarm. Die Flammen konnten nach Angaben der Polizei schon mit einem Feuerlöscher erstickt werden, bevor die Feuerwehr, die quasi um die Ecke ihre Hauptwache hat, den Brandort erreichen konnte.

Alle acht Bewohner des Hauses hatten das Gebäude zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen. Verletzt worden sei glücklicherweise niemand, ergänzt die Gevelsberger Feuerwehr die Angaben Polizei. Allerdings sei immer noch starker Rauch aus dem Flur des Hauses gequollen.

Auch im kompletten Treppenhaus seien dichte, schwarze Wolken zu sehen gewesen. Die Einsatzkräfte der Gevelsberger Feuerwehr drangen mit schwerem Atemschutz in das Gebäude ein. Mehrere Türen mussten von den Einsatzkräften geöffnet werden, um alle Räume auf einen möglichen Brand zu untersuchen. Im Erdgeschoss mussten Teile einer Wandverkleidung entfernt werden, da sich hier noch einzelne Brandnester befanden.

Einsatz um 8.50 Uhr beendet

Die Bewohner wurden während des Einsatzes von Polizei und Feuerwehr betreut. Die Feuerwehr war insgesamt mit 35 Einsatzkräften und zehn Fahrzeugen vor Ort. Auch Kämmerer Andreas Saßenscheidt und Michael Pfleging – Fachbereichsleiter Bildung, Jugend und Soziales – informierten sich vor Ort über die Situation in der Wittener Straße. Der Einsatzleiter der Gevelsberger Feuerwehr, Uwe Wolfsdorff, konnte seine Kräfte um 8.50 Uhr wieder zurückziehen.

Nach Einschätzung der Feuerwehr ist das Gebäude trotz des Feuers weiter nutzbar. Die acht Bewohner konnten nach der Beendigung der Löscharbeiten wieder ihre Unterkünfte an der Wittener Straße beziehen.