Gevelsberg. .
Grausames Ereignis am Dienstagabend auf der Bahnstrecke in Gevelsberg am Fuße des Buchenbergs. Ein Mann und sein Hund wurden von einer Regionalbahn überrollt und waren direkt tot. Weil die genauen Umstände vor Ort nicht eindeutig geklärt werden konnten, hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen.
Der Zug war mit etwa 140 Stundenkilometern auf dem geraden Stück in Richtung Ennepetal unterwegs, als er den Mann und sein Tier unmittelbar hinter dem Bahnübergang am Twiesack erfasste. Die vorherrschende Meinung unter den Einsatzkräften vor Ort lautete zwar Suizid, aber die Begleitumstände geben einige Rätsel auf, so dass ein schlimmer Unfall bis Redaktionsschluss nicht ausgeschlossen werden konnte.
Hilfe bei Depressionen und Suizid-Gedanken
- Falls Sie Suizid-Gedanken haben oder jemanden kennen, der Suizid-Gedanken hat, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge: 0800/1110111 oder 0800/1110222. Die Anrufe sind kostenlos, die Nummern sind rund um die Uhr zu erreichen.
- Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe bietet im Internet einen Selbsttest, Wissen und Adressen zum Thema Depression an. Im Online-Forum können sich Betroffene und Angehörige austauschen. Für Jugendliche gibt es ein eigenes Forum.
Der Mann war nach letztem Kenntnisstand offenbar betrunken und mit einem silberfarbenen Opel Astra mit Essener Kennzeichen unterwegs. Auf der versteckt gelegenen Straße war er bereits im Vorfeld der Tragödie aufgefallen, weil er immer wieder mit quietschenden Reifen anfuhr, um dann Vollbremsungen folgen zu lassen. Etliche schwarze Reifenspuren auf dem Asphalt künden noch davon. Dann ist er wohl ein Stück den Waldweg hochgefahren und nach rechts abgebogen. Ob mit Absicht oder ob ihm ein Fahrfehler unterlief ist unklar, auf jeden Fall rutschte sein Wagen in einer Kurve einen Abhang hinab und landete stark beschädigt etwa fünf Meter tiefer in einem Bachlauf.
Keine Chance für Lokführer
Menschen, die die wilden Fahrmanöver mitbekommen hatten, alarmierten die Polizei, doch die kam nicht mehr rechtzeitig. Um 18.48 Uhr stand der Mann mit seinem Hund plötzlich im Gleisbett. Der Lokführer leitete umgehend eine Notbremsung ein, hatte jedoch keine Chance mehr, das tonnenschwere Gefährt zu stoppen. Erst auf Höhe der Firma ABC in Gevelsberg kam die Regionalbahn etwa 800 Meter weiter zum Stehen.
Die Strecke wurde umgehend zwischen Hagen Hauptbahnhof und Bahnhof Ennepetal gesperrt. Einige Züge wurde über die S-Bahn-Strecke umgeleitet andere fielen komplett aus. Der Streckenabschnitt musste für mehr als zwei Stunden gesperrt werden. Ein Notfallseelsorger kümmerte sich um den Lokführer, ein Ersatzmann setzte die Fahrt schließlich fort.