Gevelsberg. . Eigentlich wollte die Polizei Schwelm einen Falschgeldfund aufklären und kam dabei einem jungen Gevelsberger auf die Spur. Wie eine Hausdurchsuchung bei dem 25-Jährigen ergab, schien der in seiner Wohnung ein kleines Drogenimperium aufgebaut zu haben.

Seit vergangener Woche muss sich der junge Mann wegen unerlaubten und bewaffneten Drogenhandels vor dem Hagener Landgericht verantworten.

Schwunghafter Handel

Alles begann mit einer 50-Euro-Blüte. Mit der soll ein junger Mann eine Taxifahrt bezahlt haben. Die Polizei fand bei ihm Drogentütchen. Auf die Frage, woher er den Stoff habe, brachte der junge Mann den Angeklagten ins Spiel. Am 11. Dezember 2013 durchsuchte die Polizei per Gerichtsbeschluss die Wohnung des Gevelsbergers. Und die Beamten wurden fündig. 70 Gramm Amphetamin und 26 Gramm Marihuana konnte die Polizei in der Wohnung sicherstellen. Zum Teil waren die Drogen schon in Tütchen verkaufsfertig abgepackt.

Vier Tütchen mit Amphetamin und weitere Tütchen mit Marihuana lagen zusammen mit einer digitalen Feinwaage auf dem Couchtisch. Ein funktionstüchtiger Elektroschocker sowie ein Teleskopschlagstock waren in Griffweite der Drogen. Während sich die Beamten durch die Wohnung vorarbeiteten, fanden sie in einem Winkel hinter dem Sofa und auf einem Schrank noch weitere Utensilien wie Plastiktütchen, Streckmittel und diverse Verpackungsmaterialien.

Die Anklage wirft dem 25-Jährigen vor, von seiner Wohnung aus einen schwunghaften Handel mit Drogen geführt zu haben. Um sich und seine heiße Ware vor unliebsamen Überraschungen zu schützen, soll er den Elektroschocker und den Teleskopschlagstock als Waffen bereitgehalten haben.

Der Angeklagte wollte zu den Vorwürfen nichts sagen. Nur zu seinem bisherigen Werdegang äußerte er sich. Demnach war sein Leben von einer Drogensucht überschattet. Wegen der Drogen habe er seine Lehre verloren. Es folgten eine Entgiftung und leichtere Rückfälle. Nach dieser Erklärung ordneten die Richter an, dass der Angeklagte auf seine Schuldfähigkeit von einem Psychologen untersucht wird. Der Prozess wird diese Woche fortgesetzt.