Düsseldorfs OB Keller bekommt Druck aus der Wirtschaft wegen stagnierender Bauprojekte. Und das ist gut so, meint unser Autor.

Wenn schon die CDU-nahe IHK in Düsseldorf damit beginnt, ihren Oberbürgermeister anzuzählen, dann wissen wir, welche Stunde für die Landeshauptstadt geschlagen hat. Die Kammer spricht dem Rathauschef vor dem Hintergrund stagnierender Stadtentwicklungsprojekte – zumindest indirekt – den politischen Entscheidungswillen ab. Das ist ein starkes Stück, aber es stimmt.

Carsch-Haus, Heine-Platz, Hauptbahnhof, die Friedrichstraße, dazu Sommerbaustellen, die zu Winterbaustellen werden – sicherlich hängen sehr schleppend verlaufende Bauprojekte auch mit Inflation und stark verteuerten Baumaterialien zusammen. Aber Fakt ist: Selten zuvor sah Düsseldorf so unattraktiv und unfertig aus wie unter OB Keller.

Und sich dann Mitte dieser Woche bei einer Pressekonferenz hinzustellen und zu behaupten, er habe die Stadt entscheidend vorangebracht, ist nur noch mit Realitätsverlust zu erklären.