Dortmund. „Space Invaders“, „Mario Kart“ – solche Videospiele, aber auch „Hungry Hippos“ und „Beer Pong“ gibt‘s jetzt in Dortmund in der Arcade-Version.
Pac-Man, Space Invaders, Crossy Road – wer kennt sie nicht, die alten Retro-Onlinespiele? Oder das Kugelschnapp-Brettspiel „Hungry Hippos“? Das Trinkspiel „Beer Pong“? In Dortmund gibt‘s die Klassiker jetzt in der großen Arcade-Version: „The Game Box“ eröffnet am 2. Mai in der Brückstraße 48. Es ist die erste deutsche Filiale der niederländischen Spielhallen-Kette. Weitere Filialen sollen folgen, unter anderem in Duisburg und Essen.
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Auf den rund 500 Quadratmetern des ehemaligen Kinos im Brückstraßenviertel stehen rund 40 verschiedene Arcade-Games. Der Eintritt ist frei – aber Spielen kosten natürlich. Kundinnen und Kunden können sich entscheiden, ob sie eine Zeitkarte kaufen (z.B. für eine Stunde) oder für einzelne Spiele zahlen wollen. Geöffnet ist sieben Tage die Woche von 13 bis 22 Uhr, donnerstags bis samstags bis in die Nacht.
Der Standort in der quirligen Dortmunder Brückstraße sei ideal, erklärt Mitgründer Alain Dortants (39): „Wir suchen immer Standorte zwischen Shopping und Gastronomie – dann ist den ganzen Tag über was los. Der Westenhellweg ist um 20 Uhr leer. Das ist hier anders.“ Denn zur Zielgruppe gehören nicht nur Kinder und Jugendliche, die „The Game Box“ mit ihren Eltern oder zum Kindergeburtstag besuchen. „Es sollen auch junge Erwachsene kommen, die abends erst was essen oder im Kino waren und dann noch Spaß haben wollen.“
The Game Box in Dortmund: „Hat mit Glücksspiel nichts zu tun“
Denn darum gehe es in erster Linie: um Spaß. „Mit Glücksspiel hat das hier nichts zu tun“, betont Dortants. „Es gibt keine Gewinne, und Geld gibt‘s sowieso nicht. Nur kleine Belohnungen wie Kuscheltiere. Das hier ist reines Social Gaming.“ Die meisten Spiele, erklärt der Niederländer, könne man mindestens zu zweit spielen – wie Hungry Hippos, Piano Tiles, Air Hockey, Basketball, Bälle versenken, Frisbee oder ein Bewegungsspiel, bei dem man mit den Füßen auf leuchtende Kacheln treten muss. Außerdem gibt‘s Klassiker wie Autorennen, Whack-a-Pest, Hau den Lukas, Wurfspiele oder (klar!) Flipper.
Und der Chef hat Großes vor: „Wir würden pro Jahr gern vier oder fünf Filialen in Deutschland eröffnen“, sagt Dortants. Dortmund sei der erste Testballon, in Duisburg folgt im Spätsommer eine Filiale auf der Königsstraße (alter McDonalds). In Essen suchen er und sein Team gerade eine passende Immobilie. „Düsseldorf und Köln sind auch interessant. Wir fangen in NRW an, wollen später aber auch in andere Bundesländer“. Auch in den Niederlanden plant die 2017 gegründete Spielhallen-Kette weitere Neueröffnungen.
„Social Gaming“ in der Game Box: Die meisten Spiele spielt man zu zweit
Dortmund sei ein guter erster Standort, erklärt der Chef: „Hier können wie gucken, wie es in Deutschland läuft. Einiges ist mit Holland nicht vergleichbar. Wir haben zum Beispiel nicht viele Städte mit 600.00 Einwohnern.“ Auch die Zielgruppe dürfte sich ändern: In den niederländischen Filialen seien die meisten Besucher 15 bis 35 Jahre alt. Das wird in Dortmund vermutlich anders. „In Holland dürfen Jugendliche ab 14 Jahren allein kommen, in Deutschland dürfen Minderjährige nur mit Erziehungsberechtigten rein, weil wir eine Vergnügungsstätte sind.“ Verstehen könne er diese Regel nicht, hält sich aber daran. Klar. Für Kindergeburtstage in „The Game Box“ hat das natürlich keine Auswirkung: Hier kommen sowieso Erwachsene mit.
Übrigens: „Ich bin gar kein Gamer“, sagt Alain Dortants. „Mich reizt das nicht. Aber wenn man einmal angefangen hat, hier zusammen zu spielen, macht es richtig Spaß!“ Mit klassischen Glücksspielhallen kann der Niederländer nichts anfangen. „Das finde ich schrecklich. Die Fenster sind abgeklebt, alles ist dunkel. Und die Dramen, die hinter dem Glücksspiel stecken... Das will ich nicht. Bei uns ist alles offen und hell.“