Dortmund. Für den Dortmunder Lottomillionär „Chico“ und Freundin Candice spielt Geld keine Rolle. Eine TV-Show zeigt, was sie sich in einem Monat gönnen.

„Geld macht herbe glücklich“, sagt Chico direkt nach dem Shoppen. Begleitet hat den bekannten Lottomillionär nicht nur Freundin Candice, sondern auch ein Kamerateam. In der Sat.1-Sendung „Über Geld spricht man doch“ enthüllt das Paar aus Dortmund, wofür es über einen Monat hinweg sein Geld ausgibt.

Die Reality-Show thematisiert aber nicht nur den Luxus des Lotto-Königs. Gezeigt wird auch das krasse Gegenteil, Menschen, die am Existenzminimum leben. So wie Manuela Berrscheidt aus Köln, die mit 563 Euro Bürgergeld auskommen muss. Mit Christian und Manuela Siebertz aus Bad Homburg sind zudem zwei vermeintliche Normalverdiener dabei; für sich und die zwei Kinder stehen ihnen 4600 Euro zur Verfügung.

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Chico und Candice aus Dortmund: 24.000 Euro im Monat reichen nicht

Fast so viel geben Chico und Candice allein beim Einkaufsbummel auf der Düsseldorfer „Kö“ aus. 3300 Euro kommen dabei zusammen – 1440 für drei Oberteile, der Rest geht für einen Anzug drauf. Für Chicos Verhältnisse liegt das sogar im Rahmen: Zu Beginn der Sendung präsentiert er Jacken, die fast 3000 Euro gekostet haben sollen. Pro Stück!

Kürsat Yildirim alias „Chico“ und Polizistin Candice Newgas haben sich ein Budget gesetzt. Gut 24.000 Euro sollen für einen Monat reichen. Schon nach zwei Wochen stellen sie allerdings fest: Auf dem gemeinsamen Konto sind nur noch 1500 Euro übrig. Genug für die zweite Monatshälfte?

Chicos Ferrari soll 780.000 Euro gekostet haben.
Chicos Ferrari soll 780.000 Euro gekostet haben. © Chico | Kürsat Yildirim

Nein, lautet die Antwort, denn es steht noch ein Kurztrip in die Schweiz an. „Und da ist es teuer“, weiß Candice. Also schießt Chico nochmals 7000 Euro hinterher. Seine Rücklagen sind groß, und das ist dem einstigen Baggerfahrer wichtig: „Ich will beweisen, dass man nicht alles verpulvert, nur weil man von der Straße kommt“, sagt er sinngemäß. Allein seine Immobilien bringen ihm monatlich 12.000 Euro Miete ein. Eine Wertanlage sei auch der Ferrari, der nach Chicos Angaben 780.000 Euro gekostet hat.

700 Euro auf der Sammelrechnung: Chico bleibt seinem Stammcafé treu

Wenig rational geht der 43-Jährige beim Lottospielen vor, „meine Sucht“, gibt er zu. Bestimmt 200.000 Euro habe er in 20 Jahren dafür ausgegeben. Vor zwei Jahren machte die Lotterie Chico zum reichen Mann, als er den Jackpot mit zehn Millionen Euro knackte. Und der Glückspilz glaubt an eine Wiederholung – bei einem einzigen Besuch in der Annahmestelle kauft er Tippscheine für 1700 Euro.

Und was gönnt sich das Paar sonst? Nahezu täglich gehen Candice und Chico essen, mal in den Imbiss, mal ins Sterne-Restaurant. Etwa 1500 Euro, schätzen sie, legen sie im Monat dafür hin. Auch ihr Weihnachtsgeschenk hat Candice gerade eingelöst, 3500 Euro hat es gekostet. Was genau sie bekommen hat, wird in der Sendung nicht verraten, der Hersteller aber schon: Die Luxus-Modemarke Gucci.

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In seinem Stammcafé in der Dortmunder Nordstadt hat Chico eine Sammelrechnung. In diesem Monat sind 700 Euro zusammengekommen. „Aber ich glaube, die hast du dort früher auch ausgegeben“, meint Candice scherzhaft.

Chico träumt weiter vom Penthouse am Phoenix-See

Weil dann auch die Kfz-Versicherung für den Ferrarri abgebucht wird (5580 Euro), sind am Monatsende „nur“ noch 1190 Euro übrig. Chico und Candice haben rund 30.000 Euro ausgegeben – fast so viel, wie er früher im Jahr verdiente, stellt der Millionär fest.

In der Sendung betont Chico mehrfach seinen Traum vom Penthouse am Phönix-See, wie zuletzt bereits in einem Video der Stadt Dortmund. Der Clip gehörte zu einer Kampagne der Stadt: Bekannte Dortmunder stellen Orte vor, die ihnen besonders am Herzen liegen. Dass für den jüngsten Beitrag Chico ausgewählt wurde, stieß im Netz auf viel Kritik.

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Von einem Penthouse können Manuela und Christian Siebertz und erst recht Manuela Berrscheidt nur träumen. Sie alle haben ohnehin ganz andere Sorgen: Christian Siebertz sucht zurzeit Arbeit. Und die Bürgergeld-Empfängerin, die seit 23 Jahren Sozialleistungen bezieht, hat schon lange mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.