Bergkamen. Erfolg für die Ermittlungsgruppe „Cold Case“: 37 Jahre nach dem Mord an einem 67-Jährigen konnte die Polizei einen Tatverdächtigen festnehmen.
Mehr als 37 Jahre nach der Tötung eines damals 67-Jährigen in Bergkamen hat die Dortmunder Polizei einen Tatverdächtigen ermittelt. Fahnder der Ermittlungsgruppe „Cold Case“ nahmen den 56-Jährigen am Donnerstag in seiner Wohnung fest, ebenfalls in Bergkamen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dortmund wurde ein Untersuchungshaftbefehl wegen Mordes erlassen, wie die Polizei berichtete.
Der 67 Jahre alte Josef M. war im September 1986 tot in seinem Einfamilienhaus gefunden worden. Er wurde stranguliert. Außerdem wies die Leiche zahlreiche Stichverletzungen auf. Bei der Überprüfung ungeklärter Todesfälle durch das Landeskriminalamt konnten Wissenschaftler DNA-Spuren sicherstellen, die mehreren Personen zugeordnet werden konnten. Noch im Januar hatte daraufhin kein Tatverdächtiger ermittelt werden können, wie die Polizei damals berichtete.
Tatverdacht hat sichh gegen 56-Jährigen konkretisiert
„Jetzt wurden die seinerzeit gesicherten Spuren neu bewertet, Asservate nochmals untersucht und Zeugen erneut vernommen“, hieß es am Donnerstag. Dadurch habe sich der Tatverdacht gegen den 56-Jährigen konkretisiert. Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.
„Cold Case“-Fälle werden Straftaten genannte, die lange Zeit ungeklärt bleiben. Sie beschäftigen Polizei und Staatsanwaltschaft über mehrere Jahre, teils Jahrzehnte. Mithilfe moderner Technik und neuen Ermittlungsansätzen werden Altfälle neu aufgerollt - oft mit Erfolg. Dabei greifen die Behörden auch auf „Senior Experts“ zurück: Polizei-Pensionäre mit langjähriger Erfahrung etwa bei Mordermittlungen. In Dortmund arbeiteten im Februar laut Innenministerium drei solcher Experten. (dpa)