Dortmund. Mit dem Lokal „Schwarzgold“ hat Spitzenkoch Pierre Beckerling ambitionierte Pläne. Serviert wird Ruhrgebiets-Küche – mit besonderen Einflüssen.

Pierre Beckerling hat für seinen Neustart im Restaurant „Schwarzgold“ auf Kokerei Hansa große Pläne – und macht auch keinen Hehl daraus. „Ein Stern müsste schon drin sein“, sagt er schmunzelnd. „Und dann schauen wir mal weiter.“

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Der 37-Jährige dürfte den Mund kaum zu voll nehmen. Im „Iuma“ in Dortmund-Kirchhörde hatte sich der unkonventionelle Spitzenkoch im Jahr 2021 einen Stern erkocht. Ein Jahr später machte er dort Schluss. Nun will er mit seinem Küchen-Konzept im „Schwarzgold“ neue durchstarten. Statt von Japan wird die Speisekarte dort vom Ruhrgebiet inspiriert sein. „Aber mit den Einflüssen von allen Nationen, die hier leben“, sagt er. Das versteht er auch als Dank an die Gastarbeiter, die im Revier geschuftet haben. „Denn ich möchte, dass mein Essen Menschen verbindet, und nicht trennt.“

Dortmunder Koch will die Leidenschaft für gutes Essen teilen

Von Schicki-Micki-Gehabe hält der junge Wilde entsprechend wenig. So ein spießiger Laden, nein, das wäre nicht seins. „Bei uns ist jeder willkommen, wie er ist“, betont auch sein Chef, der Restaurant-Inhaber Sascha Nies. Ob tätowiert, in Jeans oder mit Sneakern: „Wichtig ist nur die Leidenschaft für gutes Essen.“

Pierre Beckerling und sein Team freuen sich auf die Eröffnung.
Pierre Beckerling und sein Team freuen sich auf die Eröffnung. © Funke Medien NRW | Britta Bingmann

Ohne das nötige Kleingeld geht es allerdings nicht. 155 Euro wird das Menü mit Fleisch und Fisch kosten, das Beckerling im „Schwarzgold“ auf den Teller bringt, das vegetarische kostet 20 Euro weniger. Dafür gibt es neun Gänge, die der Koch übrigens selbst auch servieren wird. So bekommt er Kontakt zu den Gästen – und kann ihr Lob bei der Gelegenheit gleich an sein sechsköpfiges Team weitergeben. „Denn das ist toll, mit dem habe ich quasi schon gewonnen.“

Zutaten werden zum Teil auf Kokerei Hansa angebaut

Gekocht wird weitgehend regional, wobei der sympathische Spitzenkoch bei Gewürzen und Zitronen etwa Fünfe gerade sein lässt und Ausnahmen macht. Dafür ist regional bei ihm sogar noch zu weit gegriffen. Einige Zutaten werden tatsächlich auf Hansa angebaut – gedüngt übrigens mit den Ausscheidungen der dort ebenfalls lebenden Graskarpfen. Alle sechs Wochen etwa wird das Menü je nach Saison wechseln, nicht komplett, sondern peu à peu. Zwei Signature-Dishes, die Beckerlings Handschrift tragen, werden allerdings dauerhaft auf der Karte stehen. Wem neun Gänge zu viel sind, der kann sich auch nur eine Hauptspeise bestellen.

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Viel Zeit, sich einzuarbeiten, hatte das Team wegen der Bauarbeiten nicht. Deswegen werden zum Start erst einmal nur 25 der insgesamt 60 Plätze im „Schwarzgold“ zu reservieren sein. Pierre Beckerling fiebert der Eröffnung voller Ungeduld entgegen: „Wir wollen endlich zeigen, was wir können.“

Restaurant „Schwarzgold“, Kokerei Hansa, Emscherallee 11, Dortmund-Huckarde, Eröffnung: 25. April 2024. Reservierung:schwarzgold-dortmund.de