Hamm/Dortmund. Die spanische Polizei hat einen Mann festgenommen, der ein Paar in Hamm überfallen und 120.000 Euro erbeutet hat. Er soll ausgeliefert werden.
Nach der Festnahme eines mit europäischem Haftbefehl gesuchten Mannes in Spanien will die Dortmunder Staatsanwaltschaft eine Überstellung nach Deutschland veranlassen. „Über unsere Rechtshilfeabteilung kümmern wir uns jetzt um die Auslieferung“, sagte Staatsanwalt Henner Kruse am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Kruse bestätigte einen Bericht des „Westfälischen Anzeigers“, wonach der wegen eines Raubüberfalls in Hamm bereits verurteilte Gesuchte am vergangenen Mittwoch in Spanien festgenommen wurde.
Ehepaar wurde geschlagen, bedroht und eingesperrt
Das Dortmunder Landgericht hatte Anfang September 2023 den damals 36 Jahre alten Mann wegen schweren Raubes zu neun Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Das Urteil erging in Abwesenheit des Mannes. Er war im Anschluss an ein Anfang August abgelegtes Geständnis vorerst aus der Untersuchungshaft entlassen worden und danach geflüchtet. Bei der Tat im August 2021 soll er mit Komplizen nachts in das Wohnhaus eines Ehepaares in Hamm eingedrungen sein. Der Mann und die Frau wurden geschlagen, bedroht und eingesperrt. Die Täter durchsuchten dann das Haus und flohen mit Beute im Wert von über 120.000 Euro.
Nachdem die spanischen Ermittler im Herbst 2023 Kenntnis von dem Europäischen Haftbefehl erhalten und sich mit dem BKA ausgetauscht hatten, soll es den Ermittlern „bald“ schon gelungen sein, den Mann in der „Gegend von Alicante“ ausfindig zu machen. Dies berichtete der „Westfälische Anzeiger“ unter Berufung auf eine Mitteilung der spanischen Nationalpolizei vom Freitag.
Der Flüchtige habe „viele Sicherheitsvorkehrungen“ getroffen, um nicht entdeckt zu werden und auch sein Äußeres leicht verändert, so die Nationalpolizei weiter. Er sei schließlich in einer Cafeteria in einer Gemeinde der Provinz Alicante ausfindig gemacht worden. (dpa)