Dortmund. 75 Kinder in Dortmund haben eine Woche länger Ferien – wegen eines Fehlers im System: Die Möbel in ihren Klassenräumen waren nicht aufgebaut.
Ein "Buchungs-Fehler" hat dazu geführt, dass sich der Schulstart für 75 Kinder in Dortmund verschiebt – um eine volle Woche. Die Ruhr Nachrichten hatten zuerst darüber berichtet. Inzwischen räumt auch die Stadt Dortmund ein: Vier Klassen müssen bis zum 14. August warten. "Dies ist verschiedenen Umständen geschuldet", schreibt die Stadt.
Der Fall ist kompliziert. Betroffen seien vier neue Grundschul-Klassen (drei Erste und eine Zweite) mit Flüchtlingskindern und anderen Zugezogenen, erklärt Stadtsprecherin Katrin Pinetzki. Kinder also, die auf der Warteliste für einen Grundschul-Platz standen. Die 75 Kinder sollten in der alten Lessing-Grundschule an der Gneisenaustraße unterkommen. Das Schulgebäude steht leer – es gibt einen Neubau zwei Straßen weiter. Organisatorisch seien die vier neuen Klassen der Libellen-Grundschule an der 1,5km entfernten Burgholzstraße zugeordnet, erklärt Pinetzki. Deren Gebäude (weil auch zu klein) wird aber gerade aufgestockt, die Kinder werden in Containern unterrichtet.
Fehler im Buchungssystem: Nur Lieferung, kein Aufbau
So weit, so gut. Platz genug gibt's in der leeren alten Lessingschule ja. Aber keine Möbel – deshalb seien brandneue Tische, Regale, Schränke und Co. aus dem Lager-Bestand der Stadt bestellt worden, so Pinetzki. Und genau hier passierte der kleine, aber folgenschwere Fehler: "Die Möbel waren nur zum Liefern bestellt, aber nicht zum Aufbauen", erklärt die Stadtsprecherin.
So waren die vier Klassenräume nicht nur eine Möbelbaustelle, sondern auch ungeputzt: "Die Grundreinigung hätte erst nach dem Aufbau stattgefunden", so Pinetzki. Am Montag hätten zwar auch Lehrerinnen und Lehrer mit angepackt, um die Klassenzimmer möglichst schnell für die neuen Schüler herzurichten. "Aber die Eltern wurden darüber informiert, dass es erst eine Woche später losgeht." Als Puffer sozusagen, falls es doch noch länger dauert.
Prekäre Platzsituation in der Nordstadt: 350 Kinder müssen ausweichen
Ohnehin sei die Situation in den Nordstadt-Grundschulen schwierig, erklärt die Stadt: Hier gebe es besonders viele i-Dötze. An zwei Grundschulen seien die Schulplätze zwar schon aufgestockt worden, ein Neubau komme noch. Dennoch fehlten noch für 350 Kinder ein Platz an einer Nordstadt-Grundschule. Sie werden (vorerst) per Bus zu 18 anderen Grundschulen in Dortmund gefahren.
Insgesamt starten dieses Schuljahr voraussichtlich 6126 i-Dötze an den 88 Grundschulen in Dortmund. Die offizielle Zahl werde aber erst mit der Schulstatistik 2023/24 Mitte Oktober veröffentlicht.