Bochum. Bochum und Wattenscheid waren seit der Nacht zu Freitag vom Bahnverkehr abgeschnitten. Polizei hat zwei der Täter gefasst.
Kabeldiebe an einem Stellwerk am Hauptbahnhof Bochum haben am Freitag für massive Störungen im Bahnverkehr im Ruhrgebiet gesorgt. Die Halte Bochum Hauptbahnhof und Wattenscheid waren bis Freitagmittag vom Bahnverkehr abgeschnitten. Seit dem Mittag läuft der Bahnverkehr auch dort langsam wieder an.
- Lesen Sie auch: Frust beim Warten auf Ersatzbusse in Bochum: „Da kommt nix“
Nach Auskunft der Bundespolizei wurden in der Nacht zwei Kabeldiebe auf frischer Tat gefasst. Sie hätten am Stellwerk am Hauptbahnhof in Bochum auf insgesamt 23 Metern mehrere Telekommunikations-, Steuer- und Signalkabel herausgeschnitten.
Um 23.20 Uhr am späten Donnerstagabend sei die Bundespolizei in Bochum von der Deutschen Bahn alarmiert worden. Vor Ort hätten Polizeibeamte dann zwei Männer im Alter von 53 und 50 Jahren gefasst, die sich im Gebüsch versteckt haben sollen, sagte ein Sprecher. Ein weiterer Täter sei flüchtig, er sei aber identifiziert, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei.
Die herausgeschnittenen Kabel wurden sichergestellt. Laut Bundespolizei seien die Männer bis dato nicht einschlägig aufgefallen, einer der zwei vorläufig Festgenommenen sei jedoch „polizeibekannt“ – wegen Drogendelikten.
+++ Wollen Sie keine Nachrichten mehr aus Bochum verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren kostenlosen Newsletter! +++
Kabeldiebstahl in Bochum: Zugausfälle zeitweise auf 18 Regionalzug-Linien
Die Reparaturarbeiten waren aufwändig, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am frühen Morgen. Zeitweise waren mehrere weitere Stellwerke im Ruhrgebiet nicht betriebsfähig, hieß es bei der Bahn. Am längsten von Zugausfällen betroffen war die Hauptbahnverbindung zwischen Dortmund und Essen. Am Mittag teilte die Bahn mit: „Das Stellwerk in Bochum ist nun wieder angeschlossen und kann Weichen und Signale steuern.“
Laut dem Portal zuginfo.nrw kam es in der Nacht und am Freitagmorgen zu Ausfällen und Umleitungen auf insgesamt 18 Linien. Aufgelistet wurden:
- Die Regionalexpress-Linien RE1, RE2, RE3, RE6, RE7, RE13, RE15, RE42, RE60
- Die Regionalbahn-Linien RB 32, RB40, RB50, RB51, RB63, RB64, RB65
- Die S-Bahn-Linie S1
Hauptbahnhof Bochum: Erste Züge fuhren wieder kurz vor Mittag
Auf mehreren dieser Linien lief der Verkehr gegen 7 Uhr am Morgen wieder an, sagte ein Bahnsprecher. Auf den Linien RE1 (Aachen-Hamm), RE6 (Köln/Bonn Flughafen - Minden), RB40 (Essen - Hagen) werden Züge indes noch bis zum Nachmittag umgeleitet und halten in Gelsenkirchen und Herne. Die Linie RE16 (Essen-Bochum-Iserlohn) fällt laut dem Zuginfo-Portal noch bis gegen 15.30 Uhr zwischen Essen Hauptbahnhof und Hagen Hauptbahnhof komplett aus.
Bahnen der S-Bahnlinie S1 fuhren bis Mittag im Ruhrgebiet nur zwischen Essen und Duisburg; zwischen Dortmund Bochum waren Ersatzbusse im Einsatz, auf der Linie RB40 zwischen Witten und und Hagen. Es sei möglich, dass sich am Mittag Ersatzbusverkehr und S-Bahnverkehr kurzzeitig überlappen, sagte eine Bahnsprecherin.
Der Fernverkehr, also IC und ICE-Züge, wurde während der Reparaturarbeiten in Bochum weiträumig umgeleitet, teilte die Bahn mit. Umleitungen führten entweder über Gelsenkirchen oder über Wuppertal. Züge waren zeitweise um 20 und mehr Minuten verspätet. Auch interessant: Bahnverkehr in Bochum lahmgelegt: 37-Jährige vor Gericht
Reisende am Morgen ratlos am Hauptbahnhof Bochum
„Wir arbeiten mit Hochdruck an der Reparatur“, versicherte die Bahn-Sprecherin am Morgen. Zwischenzeitlich sprach die Bahn gar davon, die Reparaturarbeiten würden bis zum Abend dauern. Ab dem Mittag zeigte dann die Online-Bahnhofstafel am Hauptbahnhof Bochum, dass der Verkehr auf der Ruhrschiene wieder in Gang kam, wenn auch zum Teil verspätet. Und es wurden einige S-Bahnen und RE-Züge als „Ausfall“ angezeigt. Die Bahn teilte mit: „Es kann teilweise noch zu Einschränkungen im Betrieb kommen.“
Ratlos standen am Freitagmorgen Dutzende Menschen in der Bahnhofshalle des Bochumer Hauptbahnhofs, blicken mit fragenden Gesichtern hoch zur Anzeigetafel, die vor allem „X“ zeigte: Zug fällt aus. Monika von Düring wollte nach Düsseldorf, suchte den RE1 auf der Anzeige. „Wirklich ärgerlich“ sei das, sagte die 82-Jährige. Sie sei flexibel, verschiebe ihre Fahrt dann. Lesen Sie auch:Kabeldiebstahl: Warum sich die Strecke kaum schützen lässt
Lesen Sie zur Vollsperrung der A40 in Essen:
- Brücke wird abgerissen: Die wichtigsten Fragen und Antworten
- Staus befürchtet: Drei Fußballspiele im Revier am Sperrungs-Wochenende
- A40-Sperrung: Diese Umleitungen gibt es
- Rund 50 Schilder in Essen weisen auf Umleitungen hin
- Newsblog aktuell zur A40-Sperrung: Hier bleiben Sie informiert!
- Obdachloser verliert mit Brücken-Abriss sein Zuhause
- A40 in Essen: Wir zeigen historische Bilder der Autobahn
WAZ.de: Nachrichten bei WhatsApp, Facebook und Co.
- Die Nachrichten von WAZ.de finden Sie nun auch bei WhatsApp. Jetzt hier abonnieren
- Sie möchten unsere Nachrichten in Ihrem Stream auf Facebook: hier lang
- Auf Instagram finden Sie uns ebenfalls - hier entlang
- Hier gibt es spannende Freizeit- und Ausflugstipps auf unserem Insta-Kanal: Pottlust
- Bestellen Sie hier unseren Newsletter - die wichtigsten News direkt ins Mailpostfach