Bochum. Bochum und Wattenscheid sind am Montag erneut vom Bahnverkehr abgeschnitten worden. Am Dienstagmorgen läuft der Zugverkehr wieder.

• Bochum und Wattenscheid sind am Montag erneut vom Bahnverkehr abgeschnitten worden
• Am frühen Dienstagmorgen läuft der Zugverkehr wieder an
• Erneut ist ein Glasfaserkabel an der Strecke beschädigt worden – Ermittler suchen Zeugen

Keine Woche ist vergangen seit dem nahezu ganztägigen Stillstand am Bochumer Hauptbahnhof, da war der Bahnverkehr von und nach Bochum erneut lahmgelegt: Seit den frühen Morgenstunden am Montag (8. Mai) war die Strecke zwischen Wattenscheid und Bochum Hbf gesperrt, Grund war nach Angaben der Bundespolizei wieder Vandalismus an der Strecke.

Seit dem frühen Dienstagmorgen (9. Mai) um 6.30 Uhr läuft der Bahnverkehr nun wieder. Die Schäden wurden beseitigt, wie die Deutsche Bahn mitteilt. Die Züge fahren wieder auf der geplanten Strecke mit allen geplanten Halten. Der Ersatzverkehr mit Bussen wird dementsprechend eingestellt. Es könne aber teilweise noch zu hohen Verspätungen und Teilausfällen kommen, so die Deutsche Bahn.

Vandalismus in Bochum: Auswirkungen auf den Zugverkehr „sehr groß“

Die betrieblichen Auswirkungen seien „sehr groß“ gewesen, sagte ein Bahnsprecher. Sowohl der Fern- als auch der Regionalverkehr waren betroffen. Der Schaden sei zudem größer gewesen als anfangs angenommen, die Beseitigung habe Zeit in Anspruch genommen. Die Deutsche Bahn war daher zunächst davon ausgegangen, dass die Störung noch bis zum Dienstagnachmittag andauern werde.

Bahnstörung bei Bochum: Diese Züge waren betroffen

Betroffen waren die folgenden Linien:

• RE 1 (RRX): Die Züge wurden zwischen Essen Hbf und Dortmund Hbf mit Ersatzhalten in Herne und Gelsenkirchen Hbf umgeleitet.
• RE 6 (RRX) und RE 11 (RRX): Die Züge wurden ohne Halt zwischen Essen Hbf und Dortmund Hbf umgeleitet.
• RE 16, RB 40, RB 46: Der Betrieb wurde bis auf Weiteres eingestellt. Für Züge der Linie RB 40 war ein Ersatzverkehr mit zwei Bussen der Firma Univers zwischen Bochum Hbf und Witten Hbf eingerichtet worden.
• S 1: Die Züge aus Richtung Solingen endeten und begannen in Essen Hbf. Zwischen Essen Hbf und Dortmund Hbf fiel der Verkehr aus. Die Bahn hatte einen Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Essen Hbf und Dortmund Hbf eingerichtet.

Bochum: Kabeldiebe beschädigten wieder Glasfaserkabel

Wie eine Sprecherin der Bundespolizei auf WAZ-Nachfrage mitteilt, sind ersten Erkenntnissen zufolge in Höhe Bochum-Ehrenfeld Kabel entwendet worden. Mutmaßlich hatten es die Täter demnach auf Kupferkabel abgesehen.

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Mitarbeitende der Deutschen Bahn hätten gegen 3.30 Uhr „mehrere Störungen im Betriebsablauf rund um Bochum“ festgestellt, berichtet die Bundespolizei. Deren Ursprung habe auf einen Streckenbereich nahe dem Haltepunkt Bochum-Ehrenfeld eingegrenzt werden können. „Einsatzkräfte stellten dort, nahe der Strecke, mehrere durchtrennte Kabel in zuvor aufgehebelten Kabelschächten fest“, heißt es weiter.

Kabeldiebstahl bei Bochum: Bundespolizei sucht Zeugen

Neben einigen Metern Kupferkabel seien auch Lichtwellenleiter-Kabel (Glasfaserkabel) beschädigt worden. Diese stellten die digitale Kommunikation der Stellwerke untereinander sicher. Ermittler der Bundespolizei werteten nun die Spuren am Tatort aus, heißt es. Auch Techniker der Bahn seien im Einsatz, so die Bundespolizeisprecherin.

Die Ermittler suchen Zeugen und fragen: „Wer kann Angaben zu möglichen Tatverdächtigen machen, die sich in der Nacht (8. Mai) zwischen 2.45 Uhr und 3.30 Uhr nahe dem Kleingartenverein „Bergmannsheil“ und der Hüttenstraße aufgehalten haben?“ Hinweise nimmt die Bundespolizeiinspektion Dortmund unter der kostenfreien Servicenummer 0800/6 888 000 oder an jeder anderen Polizeidienststelle entgegen.

Kabeldiebstahl: Tatort in der Nähe vom Tatort vom vergangenen Dienstag

Am vergangenen Dienstag, 2. Mai, hatte ein Stellwerkausfall infolge von Vandalismus an der Strecke den Zugverkehr rund um Bochum fast den ganzen Tag lang lahmgelegt. Ab kurz nach 7 Uhr am Morgen fuhr bis in die Nacht hinein kein Zug von und nach Bochum und Wattenscheid. Die Bundespolizei geht in diesem Fall von einem versuchten Kabeldiebstahl aus. Die Täter trennten aber ein Glasfaserkabel durch, das die Signale für Ein- und Ausfahrten an Haltepunkten und Bahnhöfen steuert. Die Ermittler suchen Zeugen, die am Haltepunkt Ehrenfeld etwas beobachtet haben.

Der Tatort im aktuellen Fall liege an einer anderen Linie und an einem anderen Strecken-Kilometer als jener am 2. Mai, erklärte die Bundespolizeisprecherin. Aber: Beide Tatorte seien in der Nähe voneinander, befänden sich innerhalb eines Radius’ von etwa 500 Metern.

Auch im November 2022 war Bochum bereits nach einem Kabeldiebstahl über Stunden vom Bahnverkehr abgeschnitten. Damals war der Tatort ebenfalls nahe dem Haltepunkt Ehrenfeld. Die Bahn sprach im Anschluss von einem Sachschaden im niedrigen sechsstelligen Bereich.