Balve. Techno zieht fast 1900 Feierbiester in die Balver Höhle. Doch nach Rave In The Cave hagelt es auch Kritik.
Des einen Freud, des anderen Leid: Das Techno-Festival „Rave In The Cave“ in der Balver Höhle lockte knapp 1900 feierwütige Musikfans in die Naturarena. Anwohner indes erlebten das Hönnetal als Dröhnland.
Die schöne Seiten des Festivals: Musikfans der elektronischen Musik kamen, sahen und tanzten. Die Höhle war am Samstag voll. Das halbe Sauerland unter 40 – so schien es – war vertreten. Balves Schützen-Geschäftsführer Thomas Scholz überzeugte sich persönlich davon. Schon vor dem Event wusste er: „Von meiner Sparkasse sind unheimlich viele junge Kollegen dabei. Ich bin Vorfeld angesprochen worden.“ Thomas Scholz arbeitet in Grevenbrück.
Der Musik-Marathon begeisterte die Szene allein durch pure Masse. Aufgelegt wurde auf zwei Floors von 17 DJs, die zu den beiden veranstaltenden Agenturen Bassgeflüster Booking und „The Church Records gehören. Die Helden der Mischpulte kommen aus der Champions League ihres Gewerbes. Auftritte hatten einige von ihnen bereits in Spanien und Finnland, selbst auf Bali und in Australien, auch Kolumbien wurde als Auftrittsort genannt. An die Plattenteller traten Namen wie Ben Dust, Klanglos, Marie Vaunt, Mark Dekoda und viele weitere bekannte Künstler der Szene. 13 Stunden Party am Stück lautete dies Devise. So wurden von 11 Uhr Vormittags bis um Mitternacht die Besucher mit Bass-starken Beats verwöhnt. Pünktlich um Mitternacht war Schluss mit der Party, und alle Gäste zogen wieder friedlich nach Hause. Für eine Wiederholung der Techno-Party im nächsten Jahr laufen bereits die Planungen der Verantwortlichen. Dann könnte aus dem Techno-Festival eine mehrtägige Veranstaltung werden.
Anwohner sehen das als Drohung. Bei Facebook gab es mehr Gemecker als Zustimmung für den Event der Generation „Fette Bässe“. Die Genervten erhielten viel Zustimmung. Eine Facebook-Stimme: „Ich kann da schon manche Anwohner verstehen,m und es gibt ja nicht nur die Veranstaltung, die so laut ist.“ Eine weitere Meinung: „Ich bin zwar nicht betroffen, aber wenn die ,zum ersten Mal in der Balver Höhle ausgerichtete Techno-Veranstaltung’ anders als alle anderen Veranstaltungen den Bass aufdreht, kann ich den Unmut schon verstehen.“ Der Veranstalter habe aber auf Kritik „direkt reagiert und runtergedreht“: „Kommunikation hilft halt.“
Andere Kommentare konnten die Aufregung nicht 1:1 nachvollziehen: „Also, ich war schon auf mehreren Techno-Veranstaltungen in der Höhle.“ Bei allem Verständnis für bass-gestresste Anwohner hieß es, es sei doch schön, dass man sich im Laufe des Abends geeinigt habe. Untrem Strich sei es wichtig, dass allgemeinen Veranstaltungen wieder möglich seien – „und alle wieder raus können, um Spaß am Leben zu haben“.
Eine weitere Stimme meinte, Events wie das Techno-Festival seien „kein Dauerzustand“. Das Balver Schützenfest sei auch laut, und es dauere mehrere Tage.
Die Schützen als Höhlenvermieter wurden noch während der Party mit Kritik eingedeckt. Sie reagierten, wie Scholz im WP-Gespräch versicherte, umgehend.