Eisborn. Was tun, wenn der Chor plötzlich ohne Chorleiter da steht? Vor dieser Frage standen die Sängerinnen des Frauenchores Eisborn vor 25 Jahren. Um die nächsten Auftritte zu gewährleisten, sprang Heinz-Dieter Baumeister ein. Nur für den Übergang, für ein paar Wochen.
Aus der Übergangslösung ist ein Vierteljahrhundert geworden.
Im Sommer 1984 sagte der damalige Chorleiter Elmar Nordmann ziemlich unvermittelt dem Frauenchor „Lebewohl”. Nun musste schnell ein Ersatzmann gefunden werden, und Heinz-Dieter Baumeister füllte die Lücke, als ihn die Vorsitzende Agnes Roland um Hilfe bat. Vorerst — wie die Beteiligten damals noch glaubten. Doch Chor und Dirigent fanden schnell Gefallen an der gemeinsamen Arbeit. „Die Leistungsbereitschaft der Sängerinnen war hoch”, erinnert sich Baumeister. Noch im Herbst beschlossen Sängerinnen und Chorleiter, die Zusammenarbeit fortzusetzen.
Es wurde eine Erfolgsgeschichte: Als Baumeister beim Frauenchor Eisborn einstieg, zählte die Formation zwei Dutzend Sängerinnen. Die Zahl stieg, besonders, als sich Chor und Chorleiter im Jahr 1995 einigten, mehr modernes Liedgut ins Repertoire aufzunehmen. „Der Mann im Mond” von den Prinzen und „Sierra Madre” waren die ersten Lieder der neuen Richtung.
Nun fanden viele neue Sängerinnen den Weg ins Bergdorf. Waren die Eisbornerinnen zuvor weitgehend unter sich, so kamen nun auch Sängerinnen aus den Nachbarorten. Bald stieg die Zahl auf 40 Aktive an. Weiteren Zuspruch brachte die Fahrt nach Oberammergau. Die Zahl der Sängerinnen stieg auf 60 an, und auf diesem Niveau hält sich der Frauenchor bis heute.
Kein Wunder, dass die Damen vom Frauenchor ihren Chorleiter mit viel Lob und Geschenken als Dank für die bisherige Zusammenarbeit bedachten. Wenn auch das eigentliche Jubiläum erst im Sommer stattfindet, so nutzte der Frauenchor doch das gemeinsame Frühstück am Sonntagmorgen, um den Chorleiter zu ehren, bildet das Frühstück doch traditionell die Kulisse für die Ehrungen. So bedankte sich die Vorsitzende Ursula Pampuch auch bei Anneliese Schwital und Anne Kupper, die dem Chor seit zehn Jahren angehören. Seit 35 Jahren ist Christa Köster dabei. Lucia Graf singt zwar erst seit elf Jahren in Eisborn, kann aber dennoch ihr 25-jähriges Jubiläum als Sängerin feiern.
In ihren Dank schloss Ursula Pampuch auch den Organisten Josef Honert und Vikar Christian Bünnigmann mit ein, der die Messe zelebriert hatte. Während der Messe trug der Chor die Lieder „Von guten Mächten . . .”, „Irischer Segensgruß” und das afrikanische „Singa, Singa” vor. Letz-teres Lied mit Trommelbegleitung. „Singa, Singa” gehört zu jenen Stücken, die am 20. Juni beim Zuccalmaglio-Wettbewerb in Schmallenberg erklingen sollen.