Balve. . Wenn Klassik und Moderne sich vereinen, wenn Instrumente und Gesang harmonieren und das Publikum sich emotional mitreißen lässt, dann spricht das für ein besonderes und abwechslungsreiches Klangerlebnis.

In der ausverkauften Balver Höhle erlebten am Samstag rund 600 Zuschauer ein Konzert auf hohem Niveau. Auf Einladung der Volksbank im Märkischen Kreis brillierten das rund 60-köpfige Jugendsymphonieorchester der Musikschule Lennetal unter Leitung von Martin Theile und Andreas Rege­ling sowie Vokalsolisten unter Leitung von Patricia Vivanco.

Zur ersten Volksbank-Gala mit einem Konzert begrüßte der Vorstandssprecher Karl-Michael Dommes die geladenen Gäste der Bank. „Für uns ist dies in Europas größter Kulturhöhle im Rahmen unserer Mitgliederveranstaltungen eine Premiere, und ich habe keinen Zweifel daran, dass es ein unterhaltsamer und unvergesslicher Abend wird“, sagte er.

In die „Halle des Bergkönigs“

Damit sollte der Vorstandssprecher Recht behalten. Der erste Konzertteil wurde getragen von klassischen Stücken. Dirigent Martin Theile entführte zum Auftakt mit dem Orchester melodramatisch in die „Halle des Bergkönigs“ aus der Peer Gynt-Suite Nr. 1, ein überaus passendes Stück für die prächtige Naturkulisse in der Höhle. Dem schlossen sich Stücke aus dem Konzert für Klarinette, Viola und Orchester e-Moll von Max Bruch an. Dabei brillierten als Solisten die Profis Leon Bosch (Klarinette) und Richard Wolfe (Viola). Beide sind gefragte Solisten und musizieren in verschiedenen Ensembles.

Emotionen in all seinen Facetten

Der Niederländer Leon Bosch ist Hauptfachdozent an der Musikhochschule in Maastricht und dirigiert das Philharmonisch Orkest Mozart Amsterdam sowie das Bläser-Ensemble Beaufort. Richard Wolfe, geboren in New York, ist Solo-Bratschist des Nederlands Philharmonisch Orkest Amsterdam. Er unterrichtet derzeit an den Konservatorien Utrecht und Amsterdam.

Anschließend übernahm An­dreas Regeling den Dirigentenstab und präsentierte mit dem Orchester temporeiche Auszüge aus „Carmen“ von Georges Bizet.

Emotionen in all seinen Facetten löste der zweite Konzertteil im Pu­blikum aus. Über stille Ergriffenheit bis zum beschwingten Wippen in den Stuhlreihen, über heitere Momente, starke Gefühle und Gänsehaut pur – die Mitwirkenden auf der Bühne schafften es, dass jede Sekunde des Konzerts für höchste Aufmerksamkeit sorgte.

Für den Einstieg hätte die Literaturauswahl zur Höhlenkulisse nicht besser sein können – die Themenmusik aus „Herr der Ringe“ unter Regelings Leitung mit Sängerin Patricia Vivanco fesselte. Es folgten Stücke wie „The Rose“, brillant gesungen von Patricia Vivanco und Filmmusiken aus „Forrest Gump“, „Jurassic Park“ und „Palladio“. Als hervorragender Sänger überzeugte Ergin Hamdi nach erneuten Wechsel der Dirigenten mit „On my own“ aus „Les Miserables“.

Finale mit Musical-Melodien

Gemeinsam mit der Balverin Nadine Müller präsentierte er das Duett „When you believe“. Dabei sorgte auch Nadine Müller mit ihrer kraftvollen Stimme für Gänsehautschauer. Der Chor aus der Popklasse der Musikschule gestaltete das Finale des Konzerts fulminant mit Musical-Melodien. Und eine besondere Überraschung gab es zum Schluss: Als Zugabe trat der Dudelsackspieler Robin Curarnos auf.

Dass Symphonieorchester und Pipe gut zusammen passen, war schnell zu hören, und mit seinen zusätzlichen Tanzeinlagen eroberte der Künstler aus Halver die Publikumsherzen im Nu. Ohne Aufforderung sang das Publikum mit und „Amacing Grace“ klang in manchen Ohren noch lange nach.