Balve. Während CDU und SPD die Erschließung des Baugebietes „Schmandsack“ begrüßen, ist die UWG bei dem Vorhaben laut Aussage des Fraktions-Vorsitzenden Lorenz Schnadt „mindestens skeptisch“.

„Für das Baugebiet spricht nur, dass die Stadt Planungs- und Eigentumshoheit hat“, sagte der Bürgermeister-Kandidat bei der Podiumsdiskussion in den Räumen der VHS.

Die Lage sei dagegen alles andere als gut. „Da gibt es einen Nordhang mit teilweise 19 Prozent Gefälle. Ich weiß nicht, ob das so wahnsinnig attraktiv ist. Ich merke auch nicht, dass der Baudruck aktuell wirklich groß ist“, sagte Schnadt. Außerdem sei bislang noch kein Investor gefunden worden.

Moderate Grundstückspreispolitik

Bedenken, die der amtierende Bürgermeister Hubertus Mühling nicht teilt. „Das ist eine sinnvolle Maßnahme, um Stadtentwicklung zu betreiben.“ Mit einer moderaten Grundstückspreispolitik sei es das Ziel, junge Familien nach Balve zu locken. Da wird nicht nur der Haus- und Grundeigentümerverein hellhörig. Er befürchtet nämlich hohe Kosten durch die Erschließung in dem Baugebiet. „Einigen Bauinteressenten wird der Atem ausgehen“, hatte Vorsitzender Gerd Schrage kürzlich erklärt. Einem neuen Baugebiet stehe zudem der mögliche Leerstand von älteren Häusern entgegen. „Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist das definitiv ein gutes Konzept“, verteidigte Mühling aber das Neubaugebiet.

Um den Lückenschluss nach Garbeck voranzubringen, sei die Erschließung des „Schmandsacks“ eine „richtige Entscheidung“, sagte Cay Schmidt von der SPD. „Es bedarf aber mehr als nur vorhandenem und preiswertem Bauland, um junge Familien anzusprechen. Eine durchdachte Schulpolitik zum Beispiel.“