Balve. . Nach Sturmtief „Xaver“ gibt der Winter mit Schnee und Eis ein kurzes Gastspiel in der Hönnestadt. „Wir sind gut vorbereitet“, sagt Carsten Glänzel von den Stadtwerken Balve.

55 Tonnen Salz werden in einem Silo aufbewahrt, weitere 30 Tonnen als Sackware. Mit zwei Unimogs, zwei Kommunalschleppern mit Schneeschiebern sowie professioneller Unterstützung von Jürgen Bongard aus Blintrop stehen sieben Mitarbeiter für den ersten Wintereinbruch in Balve „Schaufel bei Fuß“. Carsten Glänzel: „Spätestens um 4.30 Uhr sind sie auf der Piste.“

Auf der Piste bedeutet vor allem an verkehrswichtigen Knotenpunkten, wie zum Beispiel der Ampelkreuzung in Balve sowie Straßen mit Gefällen wie Am Baumberg und am Gesundheits-Campus Sauerland. Nicht jeder Anliegerweg wird in Balve gestreut, räumt Carsten Glänzel ein: „Ich glaube aber schon, dass das bei den Menschen auf Verständnis stößt, auch im Hinblick auf die Kosten im Haushalt.“

Die Mitarbeiter des Bauhofes stehen vor der Herausforderung, einerseits möglichst wenig Salz zu streuen, um die Straßenoberfläche zu schonen und aufwendige Folge- und Sanierungskosten zu vermindern, andererseits aber Straßen frei von Eis und Schnee zu halten, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Die jährlichen Kosten für den Winterdienst betragen in Balve im Durchschnitt um die 100 000 Euro, denn je nach Witterung kann es Abweichungen nach oben und unten geben. „Winterdienst ist kostentechnisch immer die große Unbekannte“, sagt Carsten Glänzel von den Stadtwerken.

Seit 18. November in Bereitschaft

Seit dem 18. November sind die Mitarbeiter für den Winterdienst in Bereitschaft, die bis zum 7. April 2014 andauern wird. Bislang hatten sie Glück, weil der November und die ersten Tage im Dezember recht mild waren. Die bislang eingesetzte Streumenge von zehn Tonnen Salz wurde vor allem in den vergangenen 72 Stunden in Balve und den Dörfern benötigt, als die Straßen morgens durch überfrierende Nässe vereist und glatt waren. „Mit 80 Tonnen kommen wir in einem Winter ohnehin nicht aus“, berichtet Carsten Glänzel. „Im Schnitt benötigen wir 200 bis 250 Tonnen Salz.“

Aus der Salzknappheit vor wenigen Jahren will die Stadt Balve gelernt haben. Sie hat einen Einlagerungsvertrag mit einem Salzlieferanten aus Nickenich bei Koblenz abgeschlossen. Weil die Stadt Balve selbst nicht mehr als 80 Tonnen aufnehmen kann, sind dort weitere 150 Tonnen Salz eingelagert. Innerhalb von 24 Stunden kann ein Teil davon in die Hönnestadt geliefert werden. Eine Tonne Salz kostet in diesem Jahr 75 Euro Netto, einen Euro mehr als noch im Vorjahr. Glänzel: „Die Preise sind aber stabil.“

Grobkörniges Material bevorzugt

Nicht auf die Menge, sondern auch auf die Qualität des Streusalzes kommt es an, denn sie ist entscheidend für die Streutechnik. Mit feinem Salz aus Italien habe die Stadt Balve in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht, räumt Carsten Glänzel von den Stadtwerken ein. „Das Salz hat sich festgesetzt und ist nicht aus dem Streuer gekommen.“ Daher werde nun grobkörniges Material bevorzugt.

Nikolausumzug in Beckum abgesagt, Baum in Eisborn umgestürzt

Sturm „Xaver“ mit Starkregen und dem ersten Schneefall hat die Hönnestadt weitgehend problemfrei überstanden. „Es ist noch relativ ruhig“, teilte Stadtbrandinspektor Frank Busche am Donnerstagabend auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Um kurz vor 19 Uhr war ein Baum in Folge von starken Windböen auf die Horster Straße in Eisborn gefallen. In Beckum entschieden die Veranstalter, auf Grund der Unwetter-Warnungen den geplanten Nikolaus­umzug abzusagen. Beckums Ortsvorsteher Johannes Schulte: „Sicherheit geht vor.“