Balve. . Nichts ist unmöglich, aber dass ein Skorpion in der Murmke-Turnhalle in Balve sein Unwesen treibt, ist schon ungewöhnlich. Wie das Tier in die Halle kommen konnte, ist noch unklar. Aus Sicherheitsgründen hat die Stadt die Turnhalle erst einmal gesperrt - solange, bis der Skorpion eingefangen werden konnte.
Nichts ist unmöglich. Aber wie ein Skorpion in die Murmke-Turnhalle gelangen konnte, darauf kann sich die Stadt Balve (noch) keinen Reim machen.
„Eigentlich kann er nur eingeschleppt worden sein“, sagt der stellvertretende Fachbereichsleiter André Flöper. Die Geschichte ist skurril und klingt lustig, kann für die Stadt aber noch mit Kosten verbunden sein. Aus Sicherheitsgründen hat sie die Murmke-Turnhalle vorläufig für den Schulsport und für Vereine gesperrt.
Der mysteriöse Skorpion hat in der Verwaltung gestern für mächtig Aufruhr gesorgt. Nachdem ihn zwei Erwachsene am Freitagabend in der Murmke-Turnhalle gesichtet und die Stadt am Montag informiert haben, mussten zunächst einmal Schulen und Vereine darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass die Murmke-Turnhalle vorläufig geschlossen ist. „Solange wir nicht Entwarnung geben können, bleibt die Halle gesperrt. Zunächst für diese Woche. Wir gehen kein Risiko ein“, sagt André Flöper und ergänzt: „Wird der Skorpion gefunden und eingefangen, öffnen wir die Murmke-Turnhalle wieder.“
Zoologische Experten um Rat gefragt
Gestern war das nicht der Fall. Die Stadt Balve informierte sich zunächst bei einer zoologischen Abteilung, wie sie weiter verfahren kann. Die Experten berichteten, dass Skorpione auch giftig und für den Menschen gefährlich sein können, und verwiesen auf die Feuerwehr. Stadtbrandinspektor Frank Busche wurde eingeschaltet, der bei der Berufsfeuerwehr Dortmund um Rat fragte. Über die Größe und die Art des Skorpions ist nichts bekannt.
Am Dienstag will die Verwaltung mit städtischen Mitarbeitern die Murmke-Turnhalle betreten und nach dem Spinnentier fahnden. Wohl ein Novum in der Geschichte der Stadt Balve.
Die Stadt wird Anzeige gegen Unbekannt erstatten. „Es ist wichtig, diesen Schritt zu unternehmen“, teilt Gebäudemanager Ernst-Reiner Schulte unserer Zeitung mit. „Wir können das nicht einfach so stehen lassen und müssen uns absichern, falls Kosten auf uns zukommen.“ Auf welchen Tatbestand sich die Anzeige richtet, darauf will sich Ernst-Reiner Schulte nicht festlegen. Vielleicht auf Sachbeschädigung, vielleicht, falls Menschen zu Schaden kommen könnten oder sollten, auf versuchte Körperverletzung. Das werde im Gespräch mit der Polizei geklärt.
Entlaufen oder eingeschleppt?
Die Stadt und die Feuerwehr überlegen nun gemeinsam, ob sie einen Fachmann in das ungewöhnliche, tierische Abenteuer einschalten.
Zunächst hofft die Stadt Balve aber auf Hinweise aus der Bevölkerung, denn der Skorpion könnte auch einer Bürgerin oder einem Bürger entlaufen sein. Für sachdienliche Hinweise ist Ernst-Reiner Schulte unter 02375 / 926-141 erreichbar. Vor allem die Frage, um welche Art von Skorpion es sich handeln könnte, interessiert die Stadtverwaltung. Denn davon hängt auch ab, ob eine Gefahr für Menschen besteht oder nicht.