Balve.
Mit einem tragischen Verkehrsunfall, bei dem zwei Personen schwer und sieben leicht verletzt wurden, endete gestern Nachmittag die Maiwanderung von neun Studenten aus der Stadt Balve.
Entsetzen herrschte gestern Nachmittag gegen 16 Uhr, als Polizei, Rettungskräfte und Feuerwehr an der Unfallstelle eintrafen. Auf dem Rad- und Wanderweg lagen zwei schwer verletzte Personen und in ihrer Nähe die weiteren Wanderer, die mit ansehen mussten, wie ein Opel Corsa drei von ihren Freunden umgefahren hatte.
Sie standen noch Stunden später unter Schock und mussten von den Unfallseelsorgern oder auch später von ihren Eltern betreut werden.
Zuerst einmal nahm sich die Feuerwehr Balve den unter Schock stehenden jungen Leuten im Alter von 23 Jahren an. „Wenn die Menschen unter Schock stehen, dann musst Du sie in den Arm nehmen, streicheln und vor allem reden, reden, reden. Das haben wir getan, denn einige von ihnen waren so geschockt, dass sie nur noch geweint und geschrien haben“, sagt der Leiter der Löschgruppe Balve, Klaus-Peter Engel, der zusammen mit seinen Kameraden und dem Deutschen Roten Kreuz rund 100 Meter vom Unfallort entfernt ein Verletztensammellager einrichtete.
Derweil war die Polizei dabei, den Unfall zu rekonstruieren. „Die Ursache ist klar“, sagt Josef Pille, Polizei-Chef aus Menden. Nach seiner Schilderung ist es zu dem fatalen Unfall gekommen, weil eine 18-jährige Frau auf der Bundesstraße 229 in Balve die Vorfahrt missachtete, als sie aus Richtung Neuenrade kommend links abbiegen wollte, um nach Balve zu gelangen.
Anstatt dem Gegenverkehr die Vorfahrt zu gewähren, fuhr die junge Frau mit ihrem Passat auf die Gegenfahrbahn. Um einen Frontalzusammenstoß zu vermeiden, wich der aus Richtung Balve kommende Fahrer mit seinem Opel Corsa aus und raste an der Verkehrsinsel vorbei auf den Rad- und Wanderweg. Hier kollidierte er mit drei Studenten. Dabei wurde ein 23-jähriger Balver so schwer verletzt, dass er mit einem Schädelhirntrauma nach Siegen in eine Spezialklinik geflogen werden musste. „Seine Freundin hat sich so schwere Beinverletzungen zugezogen, dass sie mit dem Hubschrauber nach Lünen geflogen werden musste“, so die Polizei.
Der Corsa-Fahrer und seine Freundin blieben bei dem Zusammenprall mit den drei Studenten unverletzt, standen aber ebenso wie die anderen Unfallbeteiligten unter Schock und wurden später in den Zelten des Deutschen Roten Kreuzes seelsorgerisch betreut.