Balve. .
Alternative Energien zur Stromerzeugung werden immer gefragter. So ist auch die stromerzeugende Heizung ein Gerät, das laut Energieberater Hermann Krekeler auf dem Markt kurz vor dem Durchbruch steht. „Wir befinden uns damit noch in der Pionierzeit“, erklärte der Ingenieur während seines Vortrags beim Kolpingforum im katholischen Jugendheim.
Zahlreiche Interessierte folgten den Ausführungen des Referenten, der auch Vorstandsmitglied in der Balver Kolpingsfamilie ist. Bevor Hermann Krekeler sich den stromerzeugenden Heizungen widmete, zählte er zunächst weitere Möglichkeiten zur Energieeinsparung wie Solartechnik, Wärmepumpen und Holz auf und erläuterte die politischen und ökologischen Hintergründe, die alternative Energien mittlerweile so wichtig machen. „Ein globales Ziel ist es, CO2-Emissionen zu reduzieren“, so Krekeler.
Geeignet für große Gebäude
Verschiedene Systeme der stromerzeugenden Heizungen, die mit einem Stirling-Motor arbeiten, stellte der Referent vor. Dabei werden Wärme und Strom nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. Für ein sogenanntes Mikro-Blockheizkraftwerk im Ein- oder Zweifamilienhaus müsse man rund 15.000 bis 20.000 Euro investieren. Eher lohne sich dies für große Gebäude oder Betriebe, die ganzjährig heizen würden, erklärte der Ingenieur. Für kleinere Gebäude seien derzeit Geräte auf dem Markt, die etwa 6 Kilowatt Wärme und ein Kilowatt Strom erzeugen.
Der Stirling-Motor habe den Vorteil, dass er mit verschiedenen Brennstoffen betrieben werden könne, wartungsfrei und geräuscharm sei. Besonders geeignet für Stirling-Motoren seien Gasthermen. Mit einem Ölbrenner sei dies schwerer zu handhaben, so Krekeler. Die Lebensdauer eines Stirling-Motors belaufe sich auf etwa zehn bis zwölf Jahre. Die Funktion des Stirling-Motors ähnele der eines Dynamos. Die Antriebsenergie werde von außen zugeführt. Zugeführte Wärme treibe die Kolben an, wodurch das Schwungrad bewegt und Strom erzeugt werde.
Weniger Energieverluste
Entwickelt hatte diesen „Heißluftmotor“, in dem ein Verdrängerkolben mit einem Arbeitskolben kombiniert wird, der Schotte Robert Stirling Anfang des 19. Jahrhunderts. „Die Energieverluste werden deutlich gesenkt“, erläuterte Krekeler und präsentierte noch eine erstaunliche Zahl: Bei einem üblichen Kraftwerk würden etwa 65 Prozent der Energie nicht genutzt. Dies sei bei einer stromerzeugenden Heizung nicht der Fall.
Seit März 2012 gebe es Fördergelder für die Anschaffung einer stromerzeugenden Heizung, berichtete der Referent. Werde nicht der gesamte Strom für den Eigenbedarf benötigt, erhalte man eine Vergütung von 5,41 Cent pro Kilowatt sowie eine Energiesteuerrückerstattung.