Balve. . Bevor Engelbert von Croy abermals zum 1. Vorsitzenden der Schützenbruderschaft St. Sebastian Balve gewählt wurde, ließ er die Schützenbrüder wissen: „2012 war ein abwechslungsreiches, aber auch anstrengendes Schützenjahr.“

Mit dieser Feststellung wird er wahrscheinlich auch im nächsten Jahr seinen Bericht beginnen, denn auf der Agenda der Balver Bruderschaft stehen das Schützenfest im Juli und das Jubelschützenfest Ende August Anfang September in der Balver Höhle. Und genau diese beiden Großveranstaltungen könnten bei der Balver Bruderschaft nicht nur für pure Freude, sondern auch viel Ärger sorgen.

Ursache für den Ärger könnte der Bierwechsel sein. Nachdem sich die Jahreshauptversammlung am Samstagabend mit überwältigender Mehrheit gegen die Iserlohner Privatbrauerei und für Veltins entschieden hat, ist man bei der Krombacher Brauerei, die den Fassvertrieb für die Iserlohner übernommen hat, verstimmt. Nach Aussage von Franz-Josef Weihrauch, Pressesprecher der Krombacher Brauerei, „sind bestehende Verträge einzuhalten“.

Damit hebt er auf die Vereinbarung zwischen der Privatbrauerei Iserlohn und der Schützenbruderschaft St. Sebastian Balve ab. Die hatte jedoch den Kontrakt, der erst im Jahre 2015 ausgelaufenen wäre, Ende Dezember 2012 fristlos gekündigt. Um jeglichen Ärger mit der Privatbrauerei und vor allem der Krombacher Brauerei zu vermeiden, war der Vorstand der St.-Sebastian-Schützenbruderschaft auf die Vertreter der Bierbrauer aus dem Siegerland zugegangen mit der Bitte: „Wir erfüllen den Vertrag, wenn wir bis 2015 Krombacher in der Höhle ausschenken können.“

Auf dieses Friedensangebot sind die beiden Brauereien nicht eingegangen. „Wir wollten nicht nach zwei Jahren schon wieder in eine Ausschreibung gehen. Für uns ist ein 5-Jahres-Vertrag angemessen“, erklärte Franz-Josef Weihrauch gegenüber dieser Zeitung. Vor diesem Hintergrund hatte die Privatbrauerei Iserlohn der St.-Sebastian-Schützenbruderschaft Balve noch vor der Generalversammlung am 16. Januar mitgeteilt, dass sie die außerordentliche Kündigung zurückweist und nicht zu einer Auflösung des Vertrages bereit ist. Die Bierbrauer sind der Meinung, dass es sich bei der Beanstandung der Balver um einen Einzelfall handelt.

„Geschmacksprobleme hat es zu keiner Zeit gegeben, lediglich einen technischen Defekt, der zu einer Schaumbildung führte. Dies ist kein triftiger Grund für eine fristlose Kündigung“, heißt es aus dem Siegerland, und zwar in Übereinstimmung mit der Privatbrauerei Iserlohn, die ebenfalls auf Vertragserfüllung besteht. Auf die Frage, ob die beiden Brauereien im Streit mit der Schützenbruderschaft St. Sebastian Balve das Gericht bemühen werden, gibt sich Pressesprecher Weihrauch, wie er selbst sagte, diplomatisch: „Wir werden weitere Schritte prüfen.“

Auf diese Schritte ist die Balver Bruderschaft nach Aussage von Martin Terbrüggen gut vorbereitet, denn sie ist nach wie vor der Meinung, die fristlose Kündigung sei rechtens. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, dann muss der neue Kassierer Tobias Keil eventuell Schadenersatzansprüche der Privatbrauerei Iserlohn aus der Kasse der Balver Bruderschaft erfüllen.

Denn Diplom-Kaufmann Tobias Keil übernahm das Amt des Schatzmeisters von Wolfram Schmitz, der die Schützenbrüder wissen ließ: „Mir hat die Arbeit als Kassierer viel Spaß gemacht.“ Der alte und neue Vorsitzende Engelbert von Croy bedankte sich bei Wolfram Schmitz für dessen hervorragende Arbeit sowohl als Schatzmeister als auch Chef des Ausschusses Vermietung und Verpachtung, in dem er weiterhin tätig sein wird.