Balve. .

Obwohl viele Balver wussten, dass es um die Gesundheit von Dieter Graf von Landsberg-Velen sehr schlecht bestellt war, schlug die Nachricht von seinem Tode gestern Nachmittag in der Hönnestadt wie eine Bombe ein.

„Nach langer schwerer Krankheit ist unser 1. Vorsitzender, der eine riesige Lücke im Reiterverein Balve hinterlässt, sanft in einem Hammer Krankenhaus entschlafen“, sagt sein Stellvertreter Matthias Camminady.

Der Vize-Vorsitzende pflegte den Kontakt zum Chef des Reitervereins, um mit ihm über das Balve Optimum 2012 International, das vom 30. Mai bis 3. Juni auf der idyllisch gelegenen Reitanlage in Wocklum stattfindet, im Detail zu besprechen.

Dieses Event, das weit über die Grenzen Deutschlands hinaus zu einem Höhepunkt im internationalen Reitsportkalender geworden ist, wird auf jeden Fall stattfinden, versichert der 2. Vorsitzende, der ebenso wie alle anderen, die dem Organisationsteam für das Balve Optimum angehören, den Reiter-Graf schmerzlich vermissen werden.

Dies gilt auch für viele Balver, denn der Ehrenbürger der Hönnestadt war nicht nur auf sportlichem Sektor äußerst aktiv. Dieter Graf von Landsberg-Velen war auch in der Kommunalpolitik eine feste Größe. Über Jahre setzte er sich vor allem für den Ortsteil Beckum ein, schließlich zählte Schloss Wocklum zur Gemeinde Beckum. Als sie 750-jähriges Jubiläum feierte, war es Graf von Landsberg-Velen, der die Laudatio hielt. Dabei ging er mit dem Nachbarn Balve nicht gerade schonend um.

Diese Haltung nahm der 1. Vorsitzende des Reitervereins Balve auch dann ein, wenn er seinen Verein ungerecht behandelt fühlte. So wie beim Antrag an die Stadt Balve. Sie war von ihm gebeten worden, die hohen finanziellen Investitionen in die Reitanlage mit einem Zuschuss aus der Stadtkasse abzufedern. Als die CDU sich nicht zu diesem Schritt durchringen konnte, war der Ehrenpräsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung so verärgert, dass er damit drohte, seine Ehrenbürgerschaft zurückzugeben. Nach reiflicher Überlegung verwarf Dieter Graf von Landsberg-Velen diesen Gedanken und stellte sich weiterhin in den Dienst der Gesellschaft. So beispielsweise, als es um den Erhalt des St.-Marien-Hospitals Balve ging. Obwohl bereits 85 Jahre, leitete er die viel beachtete Podiumsdiskussion in der Aula.