Balve. .
Mit der öffentlichen Suche nach dem bewaffneten mutmaßlichen Räuber Christopher B. beherrschte Balve im Herbst die Schlagzeilen. Doch dieser spektakuläre Fall ändert nicht daran: Balve ist die sicherste Stadt im gesamten Märkischen Kreis.
Das zeigt die gestern von der Kreispolizeibehörde präsentierte Kriminalitätsstatistik. Die so genannte Kriminalitätshäufigkeitszahl, die die Anzahl der Fälle in Relation zu den Einwohnern setzt, ist nirgends so gering wie in Balve – nur in Herscheid und Nachrodt-Wiblingwerde lebt es sich ähnlich sicher. In Iserlohn und Lüdenscheid gab es dagegen mehr als doppelt so viele Fälle pro Einwohner.
Gleichwohl zeigt die Statistik für Balve einen Anstieg der Kriminalität im Vergleich zum Vorjahr – in Prozentzahlen ist es sogar ein sattes Plus von 12,12 Prozent. Doch das, so der zuständige Kriminalhauptkommissar Walter Scheidt, sei die „Magie der kleinen Zahlen“. In absoluten Zahlen sind es nämlich nur 44 Fälle mehr als im Jahr 2010 – vor allem verursacht durch einem deutlichen Anstieg bei Vermögens- und Fälschungsdelikten sowie bei Wohnungseinbrüchen.
Hier vermeldete Scheidt aber gleich eine gute Aufklärungsquote: Durch das Dingfestmachen zweier Dortmunder, die in Balve und den Nachbarstädten aktiv gewesen seien, habe man einen großen Teil der Fälle lösen können. Insgesamt lag die Aufklärungsquote bei 49,1 Prozent.
Gegen 171 Tatverdächtige ermittelte die Polizei im vergangenen Jahr – fast 75 Prozent davon waren 21 Jahre und älter. 13,5 Prozent waren im Alter von 18 bis 21 Jahren , knapp zehn Prozent 14 bis 18 Jahre alt.
Einer von all diesen, nämlich Christopher B., bereitete der Polizei allerdings einiges Kopfzerbrechen: „Wenn wir ihn nicht so früh erwischt hätten, weiß ich nicht, was noch hätte passieren können“, so Kriminalhauptkommissar Fritz Stieler. „Er ist nicht ungefährlich und hatte ein Waffe dabei. Ich sage: Uns ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass wir ihn in Balve festnehmen konnten.“