Langenholthausen.
Wenn Kapitän Engelbert Falke aus Altersgründen im Jahr 2012 das Ruder aus der Hand gibt, dann soll auch das Flaggschiff des Dorfes Langenholthausen, die Grundschule, versenkt werden.
Ursache für das Vorhaben des Schulamts für den Märkischen Kreis ist der Schulentwicklungsplan der Stadt Balve, der für das Schuljahr 2014/2015 lediglich 16 i-Männchen für die Grundschule prognostiziert. Ein Jahr später sind es nur noch zehn Schulanfänger, davon lediglich vier Kinder aus dem Ortsteil Langenholthausen. Da die Mindestgröße einer Klasse von 18 Kindern nicht unterschritten werden darf, ist nach Meinung der Schulrätin Annette Heinz der Fortbestand der Grundschule Langenholthausen ab dem Schuljahr 2014/2015 nicht möglich.
Vor diesem Hintergrund eröffnete sie dem Träger der Grundschule in L.A., der Stadt Balve, zwei Alternativen. Die 1. Alternative sieht vor: Der Stadtrat beschließt, die Grundschule Langenholthausen im nächsten Jahr dicht zu machen. Dies hätte zur Folge, dass alle Schüler in der Grundschule Balve beschult werden, wobei das Schulamt bestrebt ist, die Lehrkräfte der Grundschule L.A. zur Grundschule Balve überzuleiten, damit die Kinder in ihrem Klassenverband verbleiben können.
Alternative 2: Ab dem Schuljahr 2012/13 bilden Langenholthausen und Balve eine Verbundschule, deren Verfallsdatum in zwei Jahren erreicht wäre. Der Teilstandort Langenholthausen würde dann erst mit Beginn des Schuljahres 2014/2015 aufgegeben.
Aus schulfachlicher Sicht ist die Schließung der Grundschule L.A. im nächsten Jahr der zeitlichen begrenzten Verbundlösung vorzuziehen. Dies hat Schulrätin Annette Heinz den Schulträger Stadt Balve wissen lassen.
Ortsunion protestiert
Mit der Schließung der Grundschule ist die CDU-Ortsunion Langenholthausen nicht einverstanden. „Wir kämpfen um den Erhalt der Schule über das Jahr 2012 hinaus. Für uns steht fest: Wir lassen uns nicht überfahren. Zumal die CDU vor der Wahl die klare schulpolitische Aussage gemacht hat: So lange es geht, sollen die Schulen erhalten werden“, will Guido Grote auch in der CDU-Fraktion um eine Mehrheit für den Bestand der Grundschule Langenholthausen kämpfen.
Nach Meinung von Guido Grote und Tobias Müller (CDU) gibt es derzeit keine Notwendigkeit, die hervorragende Schule zu schließen. Überdies sei sie sehr wichtig für die Identität des Dorfes. „Wenn wir Interesse bei den jungen Leuten für das neue Baugebiet wecken wollen, dann müssen wir sehen, dass wir die Grundschule erhalten. Erst wenn es aus demografischen Gründen wirklich nicht mehr geht, geben wir uns geschlagen. So lange müssen wir klare Kante zeigen“, sind sich die beiden Christdemokraten einig.
Beide Politiker wissen jedoch, dass ihnen beim Ringen um den Fortbestand der Grundschule Langenholthausen ein steifer Wind ins Gesicht weht. Denn nachdem der Rat der Stadt Balve in seiner Sitzung am Mittwochabend einen Haushalt verabschiedet, der ein Minus von fast 3 Millionen Euro aufweist, ist nicht nur der Kämmerer mit dem Rotstift unterwegs, sondern auch die CDU-Fraktion, die durch ihren derzeitigen Chef, Theodor Willmes, im Rathaus verkündete: „Bedingt durch die sinkenden Geburtenzahlen muss auch die Situation an den Grundschulen in den nächsten Jahren überdacht werden.“
Der Vorsitzende des Schulausschussess, Lorenz Schnadt, möchte das Thema Grundschule Langeholthausen nicht nur überdenken, sondern auch im Ausschuss diskutieren. Deshalb wird der UWG-Chef diese brisante Thematik nach Rücksprache mit der Verwaltung am 15. Juni auf die Tagesordnung der SKS-Sitzung nehmen.