Beckum.
Whisky – das „Wasser des Lebens“ – stand am Samstag im Fokus von Experten und Genießern. Zum zweiten Mal gab es in der Beckumer „Fabrik“ ein Whisky-Tasting – ein voller Erfolg.
„Wir sind sehr zufrieden“, sagte Anna Schwabe und freute sich über die große Resonanz. Bei dem Whisky-Tasting ging es in Beckum aber nicht nur darum, einfach einmal sechs Whiskys zu probieren – es ging auch um das, was die edlen Tröpfchen so besonders macht.
Hier bestachen die beiden Whisky-Kenner Ralf Bernhardt und Hans Georg Würsching als Fachkundige, Moderatoren und Autoren. Die beiden sind erst Mitte der neunziger Jahre mit Schottland und mit dem Whisky in Berührung gekommen. Nach der ersten Begegnung mit Land und Leuten entwickelte sich die Leidenschaft für das edle Getränk, das Land und dessen Bewohner.
Die Leidenschaft führte bisher so weit, dass sie in die exklusive Society „The Keepers of the Quaich“ (Bewahrer des Kelches) aufgenommen wurden. Damit gehören die beiden zu den lediglich 1 600 Keepern, die sich auf 80 Länder in der ganzen Welt verteilen. Dabei ist es nicht wichtig, dass sie viel Whisky trinken, sondern dass sie sich in besonderer Weise für Schottland, seine Kultur und natürlich den Whisky einsetzen. Das tun Bernhardt und Würsching und machten den Abend in der Fabrik zu einer sehr kurzweiligen Verkostung mit vielen Informationen.
Die beiden wussten zu den verschiedenen Whiskys einiges zu berichten und forderten von den Teilnehmern immer wieder die Rückmeldung, wie sie die jeweilige Sorte wahrnahmen. Angefangen vom Geruch über die Farbe bis zum ersten Geschmack im Mund und dem Abgang wurden die sechs außergewöhnlichen Whiskys genau verkostet. „Wir geben keinen Geschmack vor“, sagte Hans Georg Würsching, „jeder hat sein subjektives Empfinden und damit ist jedes Empfinden richtig“.
Die Tester genossen den Abend sichtlich und waren begeistert von der Art und Weise, wie Hans Georg Würsching und Ralf Bernhardt durch die Veranstaltung führten. Die zwei Experten waren auf der Bühne nicht immer einer Meinung – genau das gefiel dem Publikum.
„Ich bin auf das Duo durch ihre Bücher aufmerksam geworden“, sagte Frank Schwabe von der Fabrik. Er ist auch derjenige, der die Whisky-Sorten für den Abend ausgesucht hat. „Wir haben hier in der Fabrik mehr als 200 Abfüllungen“, sagt der Whisky-Fan, „und kurz vor dem Tasting habe ich die Liste noch einmal geändert“. So verkosteten die 50 Tester unter anderem 10, 12 und 17 Jahre alte Whiskys.
Höhepunkt des Abends war für viele aber die Nummer sechs. Ein 39 Jahre alter Longmorn Vintage 1970 aus einer Einzelfassabfüllung. Der exquisite Branntwein reifte 39 Jahre in einem Sherry-Fass und wurde 2009 abgefüllt. „Ein Whisky reift nur im Fass und nicht mehr in der Flasche“, erklärte Ralf Bernhardt.
Ihr Wissen rund um das „Wasser des Lebens“ brachten die beiden auch in ihre drei Krimis ein, die sie bisher veröffentlicht haben. Mit kurzen Lesungen aus den Büchern lockerten sie den Abend auf und vermittelten so Wissen über das Innenleben einer Destillerie und den Werdegang der gemälzten Gerste, des Wassers und der Hefe. Das Ganze verstrickten sie geschickt in Mordgeschichten und sorgte immer wieder für spannungsvolle Minuten.
Weiter Informationen zu den Büchern und den Whiskys gibt es unter www.cluaran.de im Internet.