Musikverein Balve: Stück von Fabian Gieshoff feiert Premiere

Balve/Affeln. Der Musikverein Balve macht Samstag ein Event-Konzert zum „Abenteuer“. 22-jähriger Affelner präsentiert dabei Kino für die Ohren.

Der deutsche Komponist Hans Zimmer hat in Hollywood Maßstäbe für epische Filmmusik gesetzt. Jetzt folgt ihm ein junger Musiker aus Affeln. Am Samstag, 4. Mai, 19.30 Uhr, feiert ein dreiteiliges Stück von Fabian Gieshoff Premiere beim „Abenteuer“-Konzert des Musikvereins Balve in der Pfarrkirche St. Blasius. Musikfans freuen sich auf eines freuen: großes Kino für die Ohren.

Das Start-up TF-Industries bringt mit den nach eigenen Angaben weltweit ersten physischen Air Gap auf den Markt, der Unternehmen, Institutionen und Privatleute vor Cyberkriminellen schützen soll. Der junge Erfinder und Programmierer Fabian Gieshoff (22) aus Affeln und sein Cousin Tobias Bümmerstede haben gemeinsam mit dem erfahrenen Daniel Grund als Mitgesellschafter und Ulrich Vinkelau als Berater das Unternehmen gegründet. © Jens Helmecke - WP | Jens Helmecke

Hauptberuflich ist Fabian Gieshoff IT-Unternehmer. Er arbeitet an Sicherheitslösungen. Sein Start-Up, im Januar gegründet, sitzt in Bochum. Fabian Gieshoff selbst lebt mittlerweile in Köln. Er pendelt munter zwischen zwischen Ruhrgebiet, Rheinland und dem Märkischen Kreis, besucht seinen Vater, spielt im Musikverein Affeln. Der WP-Reporter erreicht ihn per Videoanruf.

Hans Zimmer steht auf der Bühne und spricht zum Publikum beim Auftakt der «Hans Zimmer Live - Europe Tour 2023» in der Rudolf Weber-Arena in Oberhausen. Der Musiker wurde bereits mehrfach für den Oscar, den Golden Globe Award und für den Grammy Award nominiert. Seinen letzten Oscar erhielt Hans Zimmer Ende März 2022 für den Soundtrack zu „Dune“. © dpa | Fabian Strauch

Fabian Gieshoff wirkt so entspannt, als habe er von Stress noch nie gehört. Das Gespräch macht ihm sichtlich Freude. Was erwartet das Publikum?

Am Ende gibt’s eine ordentliche Party.

Fabian Gieshoff übers Finale seines Concertinos

Fabian Gieshoff und der Musikverein Balve nehmen die Zuhörerschaft mit auf eine 13-minütige Klangreise in ein sagenhaftes Abenteuerland. Es geht um einen Drachen, der ein Dorf überfällt. Es beginnt ein Kampf auf Leben und Tod. Doch alles wird gut: „Am Ende gibt’s eine ordentliche Party“, sagt Fabian Gieshoff über das musikalische Finale seines Films ohne Bilder. Die englische Sagenwelt lässt grüßen.

Filmmusik-Gala des Musikvereins Balve in der ausverkauften Höhle © WP | jürgen overkott

„Das Stück hat einen mystischen Charakter. Ich habe mich an Filmmusik orientiert, aber in der Hinsicht, dass ich eine Stimmung aufgreife.“

In der Filmmusik sind die Flöten immer die, die Arschkarte haben.

Fabian Gieshoff augenzwinkernd über die Arbeit der Musiker

Hinter leichten Klangwelten steckt schwere Arbeit – vor allem für die Flöten-Sektion. „In der Filmmusik sind die Flöten immer die, die Arschkarte haben. Sie haben sehr viele Läufe, sehr viele Sechzehntel, sehr viele Zweiunddreißigstel, sie müssen sehr, sehr viel spielen. Sie spielen selten die Melodie, dafür ist sehr viel Klangfarbe dabei.“ Aber der Komponist weiß, was er der Truppe zumuten kann. Sein Ziel ist, dass alle auf der Bühne und vor der Bühne Spaß haben: „Es ist für alle was dabei.“ Wie ist die Komposition entstanden?

Ich habe vier Jahre gebraucht, damit es wurde, wie es jetzt ist.

Fabian Gieshoff über die Arbeit an seinem Stück

„Das ist ein Projekt, das ich mit 16 angefangen habe“, erzählt Fabian Gieshoff. „das Stück habe ich fürs Kreisjugendorchester geschrieben. Eigentlich war es nur ein Satz.“ Die Komposition entwickelte sich mit der Zeit zu einem dreisätzigen Concertino. Im Gespräch mit Dirigent Martin Theile entstand die Idee, dem Orchester-Stück gleich zwei Soli zu verpassen: Neben einer Klavier-Passage ist auch eine Marimba zu hören, ein Schlaginstrument, das einem Vibraphon ähnelt. „Ich habe vier Jahre gebraucht, damit es wurde, wie es jetzt ist.“

Im Jugendorchester traf Fabian Gieshoff damals auch einige Leute von Musikverein Balve: „Und deshalb haben sie mich angesprochen, ob sie mein Stück spielen können.“ Fabian Gieshoff sagte postwendend zu.

Entweder man hat die Kreativität, oder man hat sie nicht. Ich saß mit drei Jahren im Kindersitz und habe schon vor mich hingesummt.

Fabian Gieshoff übers Komponieren

Musikinstrument hatte er seit seinem fünften Lebensjahr. Kompositionslehre indes gehörte nicht dazu. „Das ist einfach etwas, was mir in die Wiege gelegt wurde“, sagt Fabian Gieshoff. „Entweder man hat die Kreativität, oder man hat sie nicht. Ich saß mit drei Jahren im Kindersitz und habe schon vor mich hingesummt.“ Da war Fabian Gieshoffs Vater klar, dass sein Sohn ein besonderes Talent besitzt.

Von meinem Vater habe ich mit zwölf mein eigenes kleines Musikstudio bekommen.

Fabian Gieshoff über seine Anfänge als Komponist

„Von meinem Vater habe ich mit zwölf mein eigenes kleines Musikstudio bekommen“, erzählt der Künstler weiter. „Dazu gehörte ein sehr alter PC, und so habe ich mich ins Komponieren hereingefunden. Ich habe die Stücke am PC orchestriert.“

Ich habe natürlich inzwischen weniger Zeit.

Fabian Gieshoff ist IT-Unternehmer.

Selbst heute, als Jung-Unternehmer, macht Fabian Gieshoff weiter Musik, und er komponiert auch noch: „Ich habe natürlich inzwischen weniger Zeit.“ Da setzt er klare Prioritäten: „Es ist ein Hobby-Projekt.“

Beim Hobby-Projekt in der St.-Blasius-Kirche legt Fabian Gieshoff auch persönlich Hand an. Er war bei der Generalprobe dabei, und auch beim Konzert ist der Affelner zu hören. Er spielt das Marimba-Solo.